Koffer raus – Koffer rein

So in etwa könnte man unseren 23tägingen Westküsten Road Trip zusammen fassen – aber wer sind überhaupt wir? Und Nils, bist du nicht eigentlich schon seit  zwei Monaten wieder in Deutschland?

Ja ich bin seit zwei Monaten wieder in Deutschland, wollte aber auf jeden Fall meinen Blog noch zu Ende Führen und da gehört ganz klar der Road Trip mit dazu.

Also wir dass sind/waren Marion, Esther, Lisa, Fabian, Anne, Steffi, Sandra und ich. Zusammen haben wir zum Abschluss unseres PPP Jahres die Westküste unsicher gemacht. In San Francisco ging es los von dort dann den Highway 1 runter nach San Diego mit ein paar zwischen Stopps unter anderem in LA, von dort ging es über Palm Springs, Grand Canyon, Monument Valley, Moab, Bryce Canyon, Zion National Park, Las Vegas, Death Valley, Yosemite zurück nach San Francisco. Und um es gleich zu sagen: Es ist unmöglich die ganzen Erlebnisse und Eindrücke dieses Trips in einem Blog einzufangen. Dafür haben wir einfach zu viel gesehen, gelacht, bewundert, diskutiert, gemacht, gefahren, getan, erlebt.

Vor allem gab es so viele kleine Sachen die diesen Trip ausgemacht haben: Fabians und Steffis Good Cop- Bad Cop Spiel, einmal mitten im nichts auf der Straße anhalten und ums Auto laufen, erstmal einen Marsch zu hören, umsonst in einen Club in Bellagio in Vegas reinzukommen,  Sonnenauf- und Untergang im Gran Canyon, in einem kleinen Wüstendorf Abends auf der Veranda zu sitzen Bier zu trinken und alle 15 Minuten fällt der Strom kurz aus, Fotosession an einer verlassen Tankstelle mit in der Wüste, Nachtbaden im Pool in Palm Springs, 4th July Party in einem kleinen Küstenstädtchen usw.

Also ich glaube groß über die verschiedenen Orte die wir besucht haben, muss ich gar nicht viel schreiben. Die meisten Ziele dürften euch allen was sagen und im Prinzip war es die klassische Westküstenroute – hat man auch daran gemerkt, dass gefühlt nur Deutsche unterwegs waren die man an den Touristenspots zu Hauf gehört hat.

Das eigentlich tolle an dem Road Trip war die Vielfältigkeit. Zwischen den lebhaften Städten direkt an der Küste zu einsamen Häuseransammlungen mitten in der Wüste. Gestern lagen wir noch am Strand in San Diego am nächsten Tag holpern wir schon mit unseren zwei SUV auf Sandpisten durch Monument Valley. Oder man fährt 3 Stunden mehr oder weniger stur geradeaus durch die Wüste, sieht kein anderes Auto und kein einziges Haus –Weiten die wir uns hier in Deutschland gar nicht richtig vorstellen können. Und die Landschaft ist einfach nur faszinierend schön, der Highway 1 – die Küstenstraße – wartet hinter jeder Kurve mit etwas neuem auf,  „The Grand Canyon is a monumental Statement – even for the earth“ um eine Parkrangerin zu zitieren. Anders als der Grand Canyon beeindruckte der Bryce Canyon, der uns allen am besten gefallen hat, mit seiner atemberaubenden Schönheit – die man einfach selber erlebt haben muss. Aber auch Yosemite besticht mit den riesigen Bäumen, weiten Wiesen und engen bewachsenen Schluchten.

Hier vielleicht mal kurz ein Wort zu dem Ablauf oder dem Aufbau eines National Parks: Also man fährt zum Parkeingang bezahlt eine Gebühr pro Auto (meistens um die $25, oder eine Karte für alle Parks für $80 wie wir sie hatten) und dann fährt man teils stundenlang durch den Park und hat an vielen Stellen Aussichtspunkte von denen oft kurze Wanderwege abgehen. In den größeren Parks gibt es auch Shuttlebuse die die einzelnen Punkte mit einander verbinden. Gerade in den Sommermonaten haben die Parks auch etwas von Massenabfertigung, so gab es z.B. im Grand Canyon riesige Speisesäle im Mensa Stil. Trotzdem verliert die Natur nichts von Ihrer Anziehungskraft.

Auch ein Highlight war unserer Besuch in der Sternenwarte in LA malerisch in den Hollywood Hills gelegen hat man von dort einen super Ausblick auf LA, Hollywood und Beverly Hills. Und auch die Sternenwarte an sich ist ein sehr schönes Bauwerk. Natürlich haben wir in LA auch die Universal Studios besucht und die Studio Tour mit gemacht. In dem Wüsten-Touri Städtchen Moab waren wir auf dem Colorado River Raften, wobei dies auf Grund des niedriger Wasserstandes eher unter „Gemütlicher aber sehr lustiger Schlauchboottour“ zu sehen ist.  Auch toll waren die Seelöwenbänke irgendwo am Highway 1 oder die Riesen-Bäume im Yosemite oder d

Da wir unsere Hotels schon im Vorfeld über eine Deutsche Reiseagentur (Fernweh) gebucht hatten, waren unsere Tagesziele jeweils vorgeben. Im Schnitt waren wir jeden Tag in einem neuen Hotel. Nach den ersten Tagen hatten wir auch unser System raus, wir wussten genau wie wir die Koffer in die Autos packen, wer uns anmelden geht,  wie wir den nächsten Tag planen usw. Wir waren wirklich eine coole Truppe. Und obwohl wir zu acht relativ viele waren, haben wir uns doch meisten sehr gut verstanden und gemeinsame Pläne gemacht. So haben wir nie wirklich lange diskutiert wo wir jetzt Essen gehen sollen usw.

Insgesamt sin wir ca. 3000 km gefahren, haben zusammen 10.500 Fotos gemacht, 22 Paletten Wasser getrunken, $ 1000 vertankt und uns nicht einmal wirklich verfahren.

Es war einfach ein Mega Trip!!!

 

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Life is a Beach Part II

Von Miami aus sind wir dann über die Florida Keys nach Key West gefahren. Die Keys sind eine verlängerte Inselgruppe (guckt mal auf der Karte nach, der rechte unterste Zipfel von Florida). Die einzelnen Inseln sind dann durch Brücken miteinander verbunden – insgesamt dauert die Fahrt von der ersten Insel bis Key West um die 3 Stunden – es ist der Hammer. Weiße Sandstrände, blaues Meer, Palmen am Straßenrand .. muss ich noch mehr sagen? Alleine für die Fahrt über die Keys lohnt es sich.

Key West selber ist unbeschreiblich und so ganz anders als der Rest der USA. Ein Großteil von Key West ist das Historic District. Jetzt bin ich kein Historiker und mit Baugeschichte kenne ich mich mal soooo gar nicht aus – aber ich würde den historischen Baustil als Gründerzeit / Neu England beschreiben: große Villen mit Veranda, Rote Backstein Häuser und kleine Gassen. Das Hauptausgehviertel ist die Duval Street die sich einmal über die komplette Breite der Insel erstreckt. Es gibt unzählige Bars, Souvenirläden (die von der besseren Sorte), kleine Bed and Breakfasts und Urlaubsfeeling überall. Durch die relativ enge Straße schieben sich die Roller, die Fahrer natürlich ohne Helm und im T-Shirt, aus jeder Bar tönt Musik, die Straßen sind bevölkert, man darf sogar Bier in den Öffentlichkeit trinken und und und … es ist schwer so eine Stimmung zu beschreiben.

Was wir in Key West gemacht haben? Als wir angekommen sind haben wir erst mal im Hotel eingecheckt, ein klassisches Motel wie die in denen wir auch die anderen Nächte unserer Tour geschlafen haben. Ihr wisst schon, die zweistöckigen Bungalowbauten mit dem überdachten Balkon von dem aus es dann zu den einzelnen Zimmer geht. Natürlich hat die ratternde Klimaanlage auch nie gefehlt (ganz wie im Gangstermovie). Dann waren wir erst mal zur Erfrischung eine Runde schwimmen, wobei das Wasser eher lauwarm war. Dann haben wir uns für den Abend fertig gemacht, was in dem Fall hieß, dass Nils am Pool lag und gelesen hat bis Sarah und Valerie dann auch fertig waren 😉

Dann sind wir zur Promenade gegangen und haben uns den Sonnenuntergang mit gefühlten 2000 anderen Menschen angeguckt – es war traumhaft. Am Hafen haben wir dann auch das Kreuzfahrtschiff wiedergesehen das schon am Tag zuvor in Miami war. Auf der Promenade sind auch ganz viele verschiedene Straßenkünstler aufgetreten. Dann sind wir noch die Duval Street entlang geschlendert und waren einfach nur restlos begeistert von der ganzen Atmosphäre. Ganz klar das Highlight unserer Tour.

Am nächsten Morgen mussten wir uns dann relativ viel zu früh aus dem Bett quälen. Was uns aber auch gar soo nicht so schwer gefallen ist, den wir hatten ja Großes vor:

Eine zwei Stunden Jet Ski Tour einmal um die Key West Insel rum. Geil! Mit 40 Mph übers Wasser zu düsen, über Wellen zu springen und das vor dem Hintergrund der Keys – Hammer! Jet Ski fahren selber ist eigentlich super einfach, vor allem je schneller man ist, je stabiler und einfacher fährt sich das Jet Ski. Unserer Führer hat uns dann auch immer mal wieder Villen am Stand gezeigt die irgendwelchen Promis gehören oder, und das fand ich ganz gut, hat uns etwas über die Ökologie der Keys erzählt. Insgesamt eine tolle Tour.

Dann sind wir zum südlichsten Punkt der USA gegangen, haben uns brav 15 Minuten in die Schlange gestellt um dort ein Foto zu machen und natürlich hat genau in dem Moment wo wir dran waren ein heftiger Regenschauer angefangen. Nach 30 Minuten war der Regen dann aber auch schon wieder vorbei und wir haben das Historic Disctrict von Key West bei Tageslicht erkundetet. Dann war es leider aber auch schon Zeit für uns in Key West aufzubrechen. Aber wir drei sind uns einig, dass war bestimmt nicht das letzte mal das wir in Key West waren.

Auf dem Rückweg haben wir noch an einem der schönsten Strände der Keys halt gemacht und wie könnte es auch anders sein noch ein paar Deutsche getroffen. Gegen 6:00 Uhr sind wir dann endgültig Richtung St. Petersburg aufgebrochen. Deutlich später als wir geplant hatten, aber wir konnten uns einfach nicht von den Keys trennen. In St. Petersburg sind wir dann gegen 3:00 Uhr Nachts angekommen. Auf dem Weg dorthin sind wir einmal quer durch die Everglades gefahren (der Highway heißt auch Senic Drive). Dumm nur, dass wir wegen der Dunkelheit natürlich nichts gesehen haben. Aber man kann auch nicht alles schaffen in 7 Tagen.

Hier mal ein paar Fotos:

Wo wir einmal beim Thema fahren sind … Roadtrip. Vom Prinzip her könnte man ja auch einen Roadtrip in Deutschland machen, aber irgendwie wäre es nicht das gleiche Feeling und Roadtrips sind nun mal was uhramerikanisches.

Aber was gehört eigentlich zu einem Roadtrip:

  • Natürlich der Mietwagen (bitte nicht zu klein, man verbringt ja doch ne menge Zeit in der Kiste),
  • Süßigkeiten und Snacks aller Art
  • das Karten-Flyer-Buchungsbestätigungen-Quittungs-Chaos um den Beifahrer herum
  • Das Schuhe-Pullover-und-anders-gerümpel-Chaos auf der Rückbank
  • Die Regelmäßigen Stopps bei Starbucks, MC Donalds Burger King und CO.
  • Der Soundtrack ist ganz wichtig! In unserem Fall war das Sarahs iPod der die unwahrscheinlichsten Kombinationen von Liedern raushaut. Valeries Abilied über „Norden“ auf die Melodie von „Empire State of Mind“ (Concrete Jungle where Dreams are made of in Nooooorden“). Valerie, an dieser Stelle möchte ich mich jetzt ganz öffentlich entschuldigen, für alle Witze, Umdichtungen und blöde Kommentare die im Laufe des Trips über dieses Lied entstanden sind 😉

Und dann gab es noch irgendein Hörbuch von Valerie über irgendeine Liebesgeschichte die in Hamburg spielt.

  • Die Vorbeiziehende Landschaft, die großen Werbetafeln und andere Sachen am Rand die es so nur in den USA gibt.

Über St. Petersburg gibt es gar nicht so viel zusagen, da wir erst so spät da waren haben wir etwas länger geschlafen und bis wir morgens dann alle unsere Koffer und Sachen wieder Flugzeugtauglich hatten (unglaublich wie viel Chaos man in einem Auto stiften kann) war es auch schon später Vormittag. Dann waren wir noch ein bisschen am Strand und haben die letzten Stunden unseres Florida Roadtrips genossen. Dann sind wir nach Orlando aufgebrochen um von dort zurück zu fliegen. Am Flughafen in Orlando sind wir dann auch nochmal schön der letzten Tankstelle vor der Mietwagen Rückgabe auf den Leim gegangen ($5.50 per Gallon, normal wären so $3.60).

Am Flughafen haben sich unsere Weg dann getrennt, für mich gings zurück nach Detroit und für Sarah und Valerie nach Wausau. Schon komisch, wenn man bei der Verabschiedung Sachen sagen kann wie „Ich wünsche dir noch eine schöne Restzeit in den USA, wir treffen uns dann wenn wir wieder in Deutschland sind“.

Jap, das ist definitiv mein Jahr!

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Life is a Beach Part One

Es ist ja schon etwas verzwickt mit dem Blog schreiben – es passiert soviel, über das man gerne schreiben würde, aber weil so viel passiert findet man auch nicht wirklich die Zeit zum schreiben .. naja da machst’e nichts dran.

Ahhh es bleiben mir nur noch etwas über zwei! .. ich wiederhole zwei!! Wochen in Detroit. Bummer! – wie man jetzt hier in den USA sagen würde. Aber back to the topic. Was ist in den letzten Wochen so passiert?

Da war der großartige Roadtrip durch Florida, ein Wochenende in Atlanta, der Besuch von ein paar anderen PPPlern hier in Detroit, sonnigstes Wetter und viele tolle Unternehmungen hier in Detroit. Aber der Reihe nach:

Vor ca. zwei Wochen bin ich für ein Wochenende nach Atlanta geflogen um Henning, einen anderen PPPler zu besuchen. Das erste was ich von Atlanta kennen gelernt habe ist der Verkehr, Christine auch eine PPPlerin die in der Nähe vom Flughafen Atlanta arbeitet, hat mich abgeholt und wir haben uns in der Rush Hour einmal quer durch Atlanta gekämpft, besser gesagt gestanden. Henning und Christine wohnen nicht weit voneinander entfernt, so dass es für beide ganz praktisch war. Hennings Gastfamilie hat ein ziemlich großes und ziemlich cooles Haus in einem Vorort von Atlanta, inklusive Golfkurszugang im Garten. Henning hat mir ein bisschen die Umgebung gezeigt, und den Freitag Abend haben wir dann in einer netten Bar verbracht. Samstags waren wir dann in Atlanta selber, wir waren im Coca Cola Store, im CNN Head Quater, auf der Aussichtsplattform im WestInn Hochhaus und im Olympia Park. Dann sind wir in den „Deutschen Biergarten“ gegangen und haben uns dort das Championsleague Finale Bayern gegen Chealse angeschaut. Ungefähr 80 Deutsche und – für die Quote 5 Chealse Fans. Viele der deutschen die dort waren, waren in unserem Alter und oft Auslandspraktikanten bei Siemens oder der Lufthansa. Glück für uns, dass dieser Samstag auch zufällig der erste Tag war an dem der Biergarten Bitburger angeboten hat – was will man mehr?

Abends waren wir dann auf einem Grillfest mit den meisten der Deutschen die wir Nachmittags im Biergarten getroffen hatten. Es war schon echt cool, nochmal einen ganzen Abend Deutsch zu reden und sich über Erfahrungen auszutauschen. Aber man hat auch gemerkt, dass man unter Deutschen ist … der Umgang, das Verhalten  kA. Man ist so daran gewöhnt wie es in Amerika ist, dass man sich erst mal wieder daran gewöhnen musste wie es „nur unter“ Deutschen ist.

Sonntags waren Henning, Christine und ich dann im White Water Park. Ein original Amerikanischer Wasserpark wie man ihn aus Filmen kennt. Es war auf jeden Fall super cool. Auch wenn man schon mal 20 Minuten oder mehr für eine Rutsche anstehen musste. Wir waren auch auf der schnellsten und steilsten Wasserrutsche der USA – bevor wir gerutscht sind hatten wir schon ein bisschen Bammel, das rutschen selber ist dann harmlos weil es so schnell geht (5 sec und man ist unten). Es gäbe natürlich noch so viel mehr zu erzählen, aber es kommt ja auch noch Florida. Hier ein paar Bilder aus Atlanta:

Von Atlanta aus bin ich dann direkt nach Orlando geflogen, wo ich mich mit Valerie und Sarah (den zwei deutschen Au Paris aus Wausau) getroffen habe um eine wunderbare Woche in Florida zu verbringen. Irgendwie hatte es sich terminmäßig so ergeben und der Drei-Städte-Flugpreis war nur $50 teurer als der Direktflug ATL-Detroit und zurück (verstehe einer das Preissystem der Airlines). Es war super toll Valerie und Sarah wiederzusehen. Montags waren wir in Disney World – Traumhaft schön und definitiv magisch. Erst waren wir im Disney Epcot-Park. Dort sind einige Länder nachgebaut: in Deutschland gibt’s natürlich den Biergarten, in Norwegen die Wikinger, in China die eine große Festung usw. Nachmittags waren wir dann im Magic Kingdom, der eigentliche Disney Park. Vielleicht zu Erklärung: Man kann sich gar nicht richtig vorstellen wie riesig das Disney Gelände in Orlando ist. Es gibt auch nicht nur einen Park, sondern insgesamt 6 verschiedene Disney Parks die alle über Shuttleservice verbunden sind – man kann Tickets entweder für die separaten Parks oder für alle Parks kaufen. Wenn man wirklich alle Parks besuchen will braucht man mindestens eine Woche.

Das Magic Kingdom war auch sehr schön, die Paraden, die Musik, die Atmosphäre ist einfach sagenhaft. Natürlich gibt es im Disney Land jetzt nicht die spektakulärsten Achterbahnen, aber dafür fährt man ja auch nicht dahin. Unser Highlight war dann ganz klar das Feuerwerk über dem Disney Schloss in der Nacht.

Dienstag ging es dann in die Universal Studios. Dort gab es dann die großen Achterbahnen und actiongelande Fahrten. Das Highlight war auf die neue Harry Potter Welt. Hogsmeade ist mit viel liebe zum Detail nachgebaut und man wird richtig in den Bann gezogen. Die Attraktion „Harry Potters Journey“ ist eine der besten auf denen ich jemals war. Es ist schwer zu beschreiben was es eigentlich ist: eine Achterbahn, Simulator, 3D-Kino, Puppenfahrt, Theater – Mischung. Wenn ihr irgendwann mal die Chance habt dies zu erleben, solltet ihr sie auf jeden Fall wahrnehmen. Viel Spaß hatten wir auch auf der Popey Wildwasserbahn auf der man ungelogen Klitsche-Klatsche-Nass wird – und zwar ohne Ausnahme. Zum Glück waren sowohl Disney und Universal verhältnismäßig sehr leer und wir haben selten mehr als 20 Min angestanden (in der Hauptsaison steht man auch mal schnell 2 Stunden an).

Mittwochs haben wir dann unseren Mietwagen abgeholt, und sind über Cape Caneveral und Coco Beach, wo wir uns Fahrräder im Weltgrößen Surfshop (Open 24h) geliehen haben, Richtung Miami gefahren.

Donnerstag waren wir dann in Miami. Wir wurden von Regenschauer und heftigsten Stürmen empfangen die sich aber zum Glück Mittags aufgelöst haben. Wir haben die obligatorische Stadtrundfahrt gemacht, waren natürlich am Strand schwimmen und sind abends den Ocean Drive entlang geschlendert und haben die Art Decor Häuser bewundert.

Freitags waren wir dann erst in den Everglades und haben eine Air Boat Tour gemacht. Klar, muss man machen wenn man in den Everglades ist, aber ob es wirklich die beste Art ist den National Park zu erkunden? Ich weiß nicht, es ist laut, stinkig und gut für die Umwelt kann es auch nicht sein (in den eigentlichen State Park dürfen die Airboats auch gar nicht rein). Faszinierend ist es trotzdem, wenn man die Krokodile im Wasserschwimmen sieht oder ein Vogel plötzlich auf dem Arm unseres Airboatführers landet. Danach sind wir dann noch in den eigentlich Park gefahren, haben die obligatorischen $10 pro Auto bezahlt und haben einen netten Rundweg begangen. Warum die obligatorischen $10?

Im Prinzip muss man in den USA für jeden State oder National Park Eintritt bezahlen, meistens zwischen §5 – §10 pro Auto. Dafür kann man dann aber auch den ganzen Park auf gut geteerten Straßen befahren, und an den„Highlights“ gibt es großzügige Parkplätze mit Picknick Areas. Meisten sieht man auch eine ganze Menge Ranger und nicht selten haben die Parks ihre eigene Polizei Station .. State Parks sind hier ehr wie Naherholungsgebiete. Versteht mich nicht falsch die Natur und die Landschaft können Atemberaubend sein, und weil die Parks hier so riesig sind, bleibt ein Großteil der Natur auch unberührt. Aber es ist jetzt nicht vergleichbar mit dem deutschen Prinzip: Parken und Wandern. Hier ist es eher: Parken .. ein paar Schritte gehen … bewundern … weiterfahren. Dafür sind große Teile der Parks hier aber auch unangetastet, wie schon erwähnt. Und nicht wie in Deutschland wo Nutzwald, Siedlungen und Agrarwirtschaft die Parks durchschneiden – It’s not good it’s not bad it’s just different.

So und bevor unsere Reise über Keywest und St. Ptersburg zurück Nach Orlando geht und wir ein weiteres Wochenende in Detroit verbringen .. mache ich hier jetzt mal eine Unterbrechung und schreibe in den nächsten Tagen weiter.

Hier schon mal ein paar Fotos von ersten Teil unseres Roadtrips:

 

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Heimat

Wenn man so ein Jahr im Ausland verbringt, denkt man viel über Heimat nach – also ich zumindest. Mal mehr mal weniger aber irgendwie ist das Thema ein ständiger Begleiter. Heute ist mir das nochmal so richtig bewusst geworden, erst als ich einen Artikel über NRW auf Zeit online gelesen habe und dann den Spiegel Artikel über Heimat. Es ist schon ein besonders Gefühl.

Es ist schwer Heimat zu beschreiben und jeder hat seine eigene Definition. Für mich selber bedeutet Heimat Erinnerung und Vertrautheit. Gerade jetzt wo die Rückkehr nach Deutschland immer näher kommt, ertappe ich mich dabei wie ich öfter an Zweifall, Aachen, Köln, NRW und Deutschland denke – Heimat ist für mich ganz klar der RE9 von Stolberg nach Köln, im Sommer durch Zweifall zur Eisdiele zulaufen, bei Tobias auf der Terrasse zu grillen,  mal eben schnell nach Bereinig einkaufen zu fahren, Freiwillige Feuerwehr, der 5 Uhr Kaffee bei meinen Eltern, zufällig Bekannte beim Einkaufen zu treffen, Bilder von der Misereor Maibaum Aktion zu sehen. und und und… achja ich darf 1Live nicht vergessen. Es ist schwer zu beschreiben, aber wenn ich 1Live im Büro schon mal anhabe, die Neuigkeiten vom ganz normalem Leben im Sektor höre, die Staumeldungen und wie der Tag zu Ende geht in NRW während es hier gerade mal Nachmittag ist schon komisch.

Ab und zu gucken ich auch mal eine Folge von „Deutschland von Oben“ und bin immer wieder fasziniert wie schön, aber vor allem wie vielfältig Deutschland ist. Gerade im Vergleich zu dem riesigen Metro Detroit Area, was bis auf wenige Ausnahmen (Downtown) ewig gleich Aussieht und eigentlich gar keine Landschaft hat. Also nicht das ihr das falsch versteht, auch Detroit hat eine Faszination, aber zu 80% sieht jeder Straßenzug gleich aus.

Jetzt ist es für mich, und unsere ganze Generation natürlich etwas anders im Ausland zu sein, Facebook, Whatsapp, Spiegelonline, Skype – man ist zwar in den USA aber wenn man möchte kann man ziemlich stark am Deutschen Leben teilnehmen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ich gar nicht sagen – aber ohne Frage – man möchte nicht darauf verzichten.

Wobei gerade hier in den USA wo das Internet noch stärker im normalen Leben vertreten ist in Deutschland, bin ich inzwischen überzeugt dass wir in 30 oder 40 Jahren wahrscheinlich das selbe über das Internet sagen wie jetzt über Autos (natürlich im übertragenen Sinn) „Hätten wir damals doch nur die Straßenbahn behalten, jetzt wären wir dankbar dafür“

Was gibt’s den sonst so Neues hier in Detroit – um ehrlich zu sein nichts und doch eine ganze Menge – was ich damit meine ist, dass ich eigentlich ein ganz normales Leben in hier in Detroit habe: Freunde treffen, Fußball spielen, Arbeiten, ins Kino gehen, Wochenende Ausflüge mache, Sightseen usw. Aber inzwischen fühlt es sich alles so normal und natürlich an, es ist nicht mehr das Gefühl was man am Anfang hatte wo alles toll, neu und aufregend war – man hat sich eingelebt. Aber ein paar Sachen gibt es doch über die ich euch kurz berichten möchte:

Zusammen mit ein paar Freunden aus Wausau und anderen PPPlern waren wir für den St. Patricks Day (Ein irischer Feiertage, alle ziehen sich grün an und trinken viel Guiness) in Chicago. Da es auch das erste richtig warme Frühlingswochenende war, war es einfach nur Perfekt. Es hatte die Stimmung vom Großevent, aber auch der aus dem Winterschlaf erwachenden Stadt.

Für den Aufbau der Autoshow war ich mit PRG zwei Wochen in New York – eine super Zeit! Klar es blieb nicht viel Zeit für Sightseen aber gerade das hat es auch spannend gemacht. Wenn wir morgens zur Messe gelaufen sind, sind wir an ein paar Lagerhallen vorbei gekommen wo die Händler gerade ihre für New York so typischen Strassenimbiss-Wagen rausgefahren haben oder die Pferde an die Kutschen für den Centralpark gespannt wurden. Für mich war es ganz besonders in JFK zu landen und mit dem Taxi den selben Weg nach New York reinzufahren, den wir auch an unserem ersten Tag in den USA genommen haben. Das war so ein Moment in dem es einen mit voller Wucht trifft, die Erinnerung an den ersten Tag an dem alle Abenteuer und Erlebnisse noch ungewiss vor einem lagen und ein halbes Jahr später nach einer tollen Zeit in Wausau, dem Umzug nach Detroit wieder nach New York zurück zu kommen. Da wird einem Bewusst wie viel dann doch passiert ist in den Zwischenzeit.

Dann war ich mit zwei anderen PPPlern Anke und Fabian hier in Detroit auf einem waschechten Schuetzenball der Kolpinggesellschaft. Ankes ist zusammen mit Ihrer Gastfamilie, die eigentlich aus Cinncinati kommt und dort sehr aktiv im German Club ist extra für den Ball nach Detroit gekommen. Alle haben sich total gefreut, dass wir als Deutsche an dem Ball teilgenommen haben und wir haben sogar das Fliegerlied getanzt, gespielt von einer amerikanischen Liveband – wer hätte das gedacht? Am gleichen Wochenende waren wir auch zusammen in Frankenmuth, eine Touristenstadt in Michigan die einen auf Deutsch macht. Also für einen Wochenendausflug war es wirklich nett aber als richtiger Deutscher kam man sich dann doch etwas fehl am Platz vor. Ich glaube ohne viel erklären zu müssen könnt ihr euch alle gut vorstellen was ich meine. Es war halt auf den Sterotype Bayern ausgelegt. In Frankenmuth waren wir außerdem im weltgrößten Weihnachtsgeschäft (im April).

Dann habe ich die letzten Wochenende mit Fabian immer mal wieder Touren durch Detroit gemacht, wo wir auch mal von den Hauptstraßen runter sind und in die „schlechten“ Gegenden reingefahren sind. Auch wenn wir uns nicht immer so ganz sicher gefühlt haben, war es trotzdem eine tolle Erfahrung. Und auch hier gilt Detroit ist nicht gleich Detroit, der eine Straßenzug kann aussehen als würde man jeden Moment erschossen, zwei Straßen weiter hat man das Gefühl in einem reichen New Yorker Vorort zu sein.

Ich bemühe mich in nächster Zeit mal wieder was mehr zu schreiben.

Ganz viele Grüße und einen tollen Start in dem Sommer!

PS: It goes on and on and on, die Seite vom nächsten PPP ist auch online www.29ppp.de

(Das erinnert nicht alles so an unsere tolle Vorbereitungszeit – am liebsten würde ich nach dem Jahr hier wieder im Frühling 2011 ankommen )

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It’s Halftime in America

Bergfest – Es ist schon mehr Zeit rum in den USA als ich noch vor mir habe, und die Rückreise rückt in viel zu großen Schritten näher. Die Zeit rast. Aber eigentlich möchte ich noch gar nicht darüber nachdenken.

Ihr habt es bestimmt auch in Deutschland mit bekommen, vor zwei Wochen war der Super Bowl – das größte Einzelsportereignis  der Welt. Da kommt man natürlich nicht drum herum in den USA. Der Super Bowl ist das Saison Finale der National Football League (NFL). Die Footballsaison geht von September bis Februar und der Ablauf ist etwas anders als z.B. in der Bundesliga. In den USA gibt es 32 Footballteams die sich auf insgesamt 8 verschiedene Divisionen (Gruppen) aufteilen, jeweils 4 Teams pro Division. Die Gruppen sind East, West, North und South (Jeweils für AFC und NFC). Innerhalb der Divisionen spielen die Teams zweimal gegeneinander (Heim-und Auswärts). Außerdem spielt jedes Team einer Division gegen die Teams von zwei anderen Divisionen allerdings ohne Rückrunde (das sind dann 8 Spiele pro Team). Der Grund für dieses doch ehr komplizierte System (ich habe die ganzen Sonderregeln und Spiele weggelassen) ist, dass es mit 32 Teams mehr Teams als Spieltage (17) gibt und dadurch nicht jedes Team gegen jedes Team spielen kann, außerdem wird dso der schirren Größe der USA Rechnung getragen.

Nach der Hauptsaison kommen dann die Playoff – in denen die 16 besten Teams im K.O.-System gegen einander spielen. Zum Schluss belieben dann noch zwei Mannschaften übrig die im Super Bowl gegeneinander antreten. In diesem Jahr waren es die New York Giants und die New England Patriots. But who cares? Wenn interessiert’s? Wenn nicht gerade das eigene Team im Super Bowl ist, ist den meisten Amerikanern relativ egal wer im Super Bowl spielt – im Prinzip geht es auch gar nicht um das Spiel – Entertainment und Werbespots sind fast genau so  wenn nicht wichtiger als das eigentliche Spiel.

Werbespots? In Deutschland hört man zwar meistens, wie viel 30 Sekunden Werbung währenden dem Super Bowl kosten, dieses Jahr waren es 3.5 Millionen $, aber was nie so thematisiert wird, ist die Bedeutung der Werbespots. Der Super Bowl ist auch ein Wettkampf um den besten und kreativsten Werbespot, 99 % der Werbespots sind neu und feiern ihre Premiere während dem Super Bowl und ca. 70 % davon werden extra für Superbowl produziert und danach nie wieder gezeigt. Schon in der Woche vor dem Super Bowl sind die Werbespots überall ein großes Thema, in den Nachrichten, aber auch in den alltäglichen Gesprächen geht es oft um die Spots. Manche Firmen, halten ihren Werbespot bis zum Super Bowl geheim, andere veröffentlichen ihren Spot vorab im Internet. Und jetzt eine ganz typische Situation während dem Super Bowl: Das Spiel läuft, alle Reden machen Witze, trinken Bier, Essen und folgen dem Spiel ehr unaufmerksam aber dann „Pssst Commercials“ und plötzlich sind alle aufmerksam und gucken die Werbung. Natürlich wird nach jedem Spot sofort diskutiert und bewertet. Und auch die meisten Zeitungen und Nachrichtensendungen besprechen am Tag nach dem Super Bowl welche, Spots erfolgreich waren, welche Spot überrascht haben überrascht hat. Außerdem gibt es Online Umfragen Rankings wer den besten Werbesport hatte.

Verrückt? Naja habe ich auch erst gedacht, aber inzwischen denke ich anders darüber. Wir gucken soviel schlechte Werbung am Tag,  warum sollte man dann nicht auch mal ein „Festival“ für wirklich gute Werbung machen.

Es war auf jeden Fall eine sehr amerikanische Erfahrung.

Achja, ehe ich es vergesse, die New York Giants haben den Super Bowl gewonnen – aber wenn interessiert’s.

Hier mal eine Auswahl der besten Werbespots.

Vor allem der neue „Imported from Detroit“ Sport von Chrysler ist sensationell gut und hat die aktuelle amerikanische Seele sehr gut getroffen. Wie der Blogtitel schon sagt, geht es um die Halftime in America.

http://youtu.be/_PE5V4Uzobc?hd=1

http://youtu.be/lw9ZeXB2uKs

http://youtu.be/iuvoSw1TiJ8

http://youtu.be/STb6ZSo5CPw

http://youtu.be/kds2YpA0Jf0

Zusammen mit meinen Kollegen, Bier und Chicken Wings und Chips habe ich den Super Bowl in einem Hotel in Chicago geguckt, wo wir für den Aufbau der Chicago Auto Show waren.

Super Bowl im Hotel in Chicago    

Super Bowl im Hotel in Chicago

Eine der belebtesten Straßen Chicago's während dem Super Bowl

Viele Grüße

Nils

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Welcome to the MotorCity

Ok erste Aufgabe für heute, guckt euch bitte diesen unglaublich guten Werbesport an:

Aufgabe 2 startet den passenden Song:

So jetzt solltet ihr in der richtigen Stimmung für diesen Blogeintrag sein.

Detroit, ist besonders und wahrscheinlich die Stadt mit dem schlechtesten Image in den USA – und ja, es hat seine dunklen Ecken, die verlassen Straßenzüge, die einfallenden Gebäude, Schlaglöcher, Bettler, Viertel die man nach Einbruch der Dunkelheit meiden sollte. Es gibt aber auch die guten Seiten: die Downtown in der immer mehr Cafes und Bar öffnen,  die Downtown von Ferndale, alte leerstehende Fabrikgebäude die zu günstigen aber schicken Apartments umgebaut werden – Aufbruchsstimmung liegt in der Luft. Detroit  ist ein ständiger Wechsel, im einen Moment fährt man noch durch eine Wohngegen mit schicken Häusern, biegt einmal ab und das Bilder ändert sich total .. verlassene Häuser, leere Grundstücke und eine Straße die mehr aus Schlaglöchern als aus Straße besteht.

Aber erstmal zu Detroit selber. Es gibt die eigentliche Stadt Detroit und dann gibt es Metro Detroit, dass sind die ganzen umliegenden Städte. Detroit hat das typische Rastermuster, die Straßen die quer (Westen – Osten) zu Detroit verlaufen sind mit „Meilen“ benannt und dann von der Stadt aus durch  nummeriert. Dabei bezeichnet die durch den Film bekannte „8 Mile“ die Stadtgrenze von Detroit. Ich wohne jetzt kurz hinter 9 Mile in Ferndale. Dann gibt es noch die Nord – Süd Straßen wie Woodward Avenue auf der man schnell und unkompliziertvoran kommt. In der Theorie ist es daher gar nicht so schwer sich zu orientieren, wenn man einmal das Milen und Avenue System verstanden hat ABER es sieht alles so gleich aus: Wohngebiete, die Miles und Avenues, die ewig gleichen Gebäude, Läden, Fastfood Restaurants und  Werbeplakate. Und dann ist das ganze Gebiet einfach nur riesig, man kommt nie so wirklich aus der Stadt raus. Diese Größe gepaart mit dem hohen Leerstand, die Einwohnerzahl hat sich in den letzten Jahren fast halbiert von 1.8 Mio auf 900.000 bringt natürlich eine ganze Reihe Probleme mit sich. Eine Maßnahme der Stadt ist es, leer stehende Häuser aufzukaufen und dann abzureißen und aus ganzen Blöcken wird dann Farmland. Wobei nicht alle Häuser von der Stadt abgerissen werden müssen – viele der Leerstehenden Häuser werden niedergebrannt, von Banden, Jugendlichen oder wem auch immer. Das hat solche Ausmaße angenommen dass an Halloween, obwohl Feuerwehrkräfte aus ganz Michigan in Detroit zusammen gezogen worden sind, einfach nicht genug Fahrzeuge und Feuerwehrleute da waren um alle Brände umgehend zu löschen. Daher gab es in diesem Jahr Halloween eine Ausgangsspeere für Jugendliche bei Einbruch der Dunkelheit.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch die intakten Straßenzüge und Nachbarschaften, wie hier in Ferndale, wo man eigentlich gar keinen Leerstand sieht (außer bei Gewerbeimobilien, aber wo stehen die schon nicht leer?) Aber auch die verlassen Straßenzüge können ihren eigenen Charme versprühen. Man zieht aber auch, dass Detroit einmal die reichste Stadt der USA war. Meiner Meinung nach stehen hier ein paar der schönsten Gebäude und Wolkenkratzer der USA, architektonisch ist Detroit der absolute Hammer – schade, dass ein paar der Gebäude vom Abriss bedroht sind. Ich würde euch jetzt gerne noch soviel mehr über Detroit und die Stimmung erzählen aber es gibt ja auch noch andere Sachen über die es sich zu berichten lohnt. Vielleicht zum Abschluss:  Ich mag Detroit, gerade wegen seiner Probleme und der einzigartigen Atmosphäre.

Mit meinem neuen Host Stephen verstehe ich mich auch sehr gut, er ist Ende zwanzig und arbeitet als Ingenieur bei Ford und bringt jeden Tag einen anderen Testwagen mit nach Hause. Da wir beide relativ viel und lange arbeiten und in einem alter sind, fühlt es sich mehr eine WG an – und es läuft auch viel mehr wie in einer WG hier verglichen zu Wausau. Zusammen mit der neuen Umgebung es ist eine ganz neue Erfahrung hier, was auch ganz spannend ist. Durch Steve habe ich auch wieder mit Fußball angefangen, er spielt schon seit längerem in einem Team. Wobei man Team jetzt anders verstehen muss als in Deutschland, es ist eine bunt gewürfelte Truppe die in einer kleinen regionalen Liga spielt. Das besondere ist, hier müssen nach den Regeln die Teams gemischt sein, zu jeder Zeit muss jedes Team mindestens auch zwei Spielerinnen auf dem Feld haben. Auch wenn ich ja nie so der große Fußballfan war ist es doch ganz nett, neue Leute kennen zu lernen und wenigstens etwas Sport zumachen. Ansonsten treffe ich mich relativ regelmäßig mit den anderen PPPlern die hier in der Ecke sind zum Snowboarden oder einfach um Abends auszugehen. So habe ich Neujahr mit zwei anderen PPPlern und ein paar internationalen Studenten in Ann Abor gefeiert, eine Studenten Stadt wo die berühmte Michigan University ist. Es war wirklich ein super Abend wie im Film, Bierpong auf der Veranda, die roten Bierbecher, Party im ganzen Haus und natürlich mit Partyhütten und Trompeten.

Und dann habe ich ja auch noch meinen Job bei PRG angefangen, der wirklich Spaß macht. PRG ist das weltweit größte Unternehmen für Veranstaltungstechnik und Event Production und hat Büros so ziemlich überall in der Welt. Von den olympischen Spielen, über die OSCAR-Show, der U2 360° Tour, Rock am Ring, bis zu kleinen Betriebspräsentationen kann PRG so ziemlich alles. Hier in Detroit sind wir ein relativ kleines Büro mit 10 Mitarbeitern, ohne eigenes Lager. Hauptsächlich betreuen wir hier alle Auto Show Projekte für Kunden wie Chrysler, Hyundai, Audi, VW, Smart, Mercedes, Mazda, Suzuki oder Subaru. Da gerade der Aufbau für die Detroit Auto Show lief habe ich natürlich genau zur richtigen Zeit angefangen und bin direkt mitten im Geschehen gelandet. Was am Anfang schon relativ heftig war, da es einfach ein riesen Projekt war: über 50 LKWs an Material, 2 Monate Aufbauzeit, und über 20 Projektleiter vor Ort die temporär für PRG arbeiten. Aber man wächst an seinen Herausforderungen.

Sehr cool war natürlich, dass der VW Stand von Display International gebaut wurde, einem Messebauer aus Würselen. Dadurch kam es dann das ich in Detroit  ca. 4000 KM entfernt einen anderen Zweifaller (Lausi) der als Maler  für VW dort war getroffen habe. Ansonsten war es natürlich echt cool, die Show an den Pressetagen zu sehen wenn alles relativ leer ist und die ganzen Presseevents zu gucken (das sind richtige Shows und haben wenig mit einer „Pressekonferenz“ zu tun). Die letzten beiden Wochen war ich dann in Chicago, für den Aufbau der Auto Show dort und nächste Woche geht’s dann nach Cleveland. Abreiten für PRG ist schon echt cool, selbst als Praktikant habe ich direkt mein eigenes BlackBerry und einen Firmenlaptop bekommen – aber das wichtigste ist das PRG wirklich daran interessiert ist mir die größte Erfahrung zu geben was man wirklich merkt. So habe ich z.B. jede Woche ein kurzes Gespräch mit dem PRG Praktikumskoordinator der im New Yorker HQ sitzt in dem es darum geht, ob alles gut läuft und welche Projekte für mich spannend wären.

Das waren jetzt fast zu viele Themen für einen einzigen Eintrag und ich habe das Gefühl so viel ausgelassen zu haben, aber es gibt bestimmt einen kleinen Überblick über mein neues Leben hier in den USA.

Viele Grüße

Nils

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Let’s talk about Christmas

Hallo zusammen,

ich hoffe ihr hattet alle ein super tolles Weihnachtsfest und seid gut ins neue Jahr gestartet?

Die letzten Wochen war ziemlich ereignisreich: Vorweihnachtszeit, Weihnachten, Umzug nach Detroit, neuer Job usw. ich probiere jetzt zumindest mal so ein bisschen zu erzählen was so alles passiert ist.

Vorweihnachtszeit in den USA ist ganz ähnlich wie Deutschland einziger unterschied – statt besinnlich hat man hier bunte blinkende Lichter – ansonsten ist es relativ das Selbe. Achne ich darf nicht den 24 Stunden Wausau Christmas Radio Sender vergessen, den ich wirklich oft gehört habe. Dafür gab es keine Weihnachtsmärkte die ich wirklich total vermisst habe. Anfang Dezember hat es dafür in Wausau eine Weihnachtsparade gegeben, die echt super toll, kreativ und wirklich lang war. Fast zu lang wenn man überlegt dass wir bei minus 5 Grad ca. 1 ½ Stunden draußen gestanden haben, aber es hat sich gelohnt.

Am 13. Dezember war dann auch mein letzter Tag im College – es ist einfach unglaublich wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Das war aber auch für mich nochmal der Moment zurück zu blicken, auf alles was in meiner Zeit in Wausau so passiert ist und wie toll meine Zeit gewesen ist. Ich glaube ich kanns so richtig nicht beschreiben, aber ihr alle könnt euch bestimmt vorstellen wie man sich fühlt, man denkt zurück an seine ersten Tagen in der neuen Umgebung und ist erstaunt wie schnell man sich doch an alles gewöhnt hat und wie schnell man sich zurecht gefunden hat – Natürlich hat der Tag nochmal eine andere Bedeutung gehabt, da ich dadurch dem Umzug nach Detroit ein ganzes Stück näher gekommen bin und es nicht einfach nur der letzte Collegetag in Wausau war.

Der Rest vom Dezember ist dann viel zu schnell vergangen: ich habe viel im Theater gearbeitet (mit dem Team dort hatte ich soviel Spaß und wir sind Freunde geworden), war oft Snowboarden, habe ich mich mit Freunden getroffen, war auf Kyles Schwimmwettbewerben (wo ich dann auch freiwilliger Zeitnehmer war – wer hätte gedacht, dass ich das mal in den USA machen werde), habe mich viel mit Valerie und Sarah getroffen und kurz vor Weihnachten waren dann auch noch Effi und Carolin zwei andere PPPler für drei Tage bei mir in Wausau zu Besuch. Zusammen waren Snowboarden (für beide war es das erstemal) und beim Lichter Festival in Marshfield.

Und dann ging auch irgendwann das große Abschiednehmen los, viele von den anderen Internationalen Studenten sind schon Mitte Dezember aufgebrochen um die Weihnachtsferien zum reisen zu nutzten und so wurde unsere Gruppe Stück für Stück kleiner und es war ein Abschied in Raten. Naja man soll ja gehen wenn es am schönsten ist. Aber trotzdem, gerade im Dezember habe ich wirklich gemerkt, dass aus Bekannten Freunde geworden sind  und wie viel ich in Wausau zurück lassen werden. Die Verabschiedung vom Theater Team war dann auch nicht so einfach, aber sehr sehr cool: Das Team hatte eine Limousine gemietet und wir sind durch Wausau gefahren und waren danach noch richtig schick essen. Aber auch die letzte Übung mit der Feuerwehr, der letzte Rommeyabend mit den anderen Internationals, das letzte mal Kaffee bei Starbucks mit Sarah und Valerie, die letzte Abfahrt im Skigebiet das letzte Starcraft II Match mit Kyle – dieser Abschied war viel schwerer als der Abschied in Deutschland – weil er viel endgültiger war. In Deutschland war es ehr nach dem Motto „Ich bin dann mal weg“ aber in einem Jahr auch wieder da. Die Zeit in Wausau wie sie war, als Teilnehmer am PPP mit Collegebesuch, Communityserivce usw. wird so leider nicht mehr wieder kommen – eine Tatsache die mich doch sehr traurig stimmt. So jetzt aber genug vom dem sentimentalen Abschiedsgeschichten und zurück zum Text:

Das muss ich euch noch erzählen: Als ich an einem Freitagabend Richtung Studentenwohnheim fahren wollte, kam mir meine Lenkung etwas komisch vor und so habe ich nicht weit entfernt von Dave und Marys Haus angehalten und nachgeschaut: 2 Platte Reifen auf einmal. Super! Naja dann habe ich halt meinen Warnblinker eingeschaltet und angefangen meinen Wagenheber raus zu holen. In dem Moment hat ein Mann angehalten und gefragt was los ist und ob er helfen kann. Nachdem ich ihm erklärt hatte was los ist, ist er los gefahren,  hat bei sich zuhause Wagenheber und Kompressor geholt und hat mir dann geholfen meine Reifen zu wechseln, bzw. einen der Reifen wieder aufzupumpen. Und nicht nur das, obwohl ich ja den Platten hatte, hat er darauf bestanden den Reifen zu wechseln und mir sogar angeboten dass ich mich in der Zeit ins warme Auto setzten kann (habe ich natürlich nicht gemacht). Eine unglaubliche Hilfsbereitschaft, die mich wirklich beeindruckt hat. Man bedenke dabei das es gefühlte -10 Grad waren.

Naja so sind die Tage dann vorbei gegangen und dann war auch schon Weihnachten. Das war das mit Abstand komischste Weihnachtsfest, das ich je hatte: Weihnachten ist Tradition und Familie, dass ist mir noch nie zu bewusst geworden wie dieses Jahr: Mir hat es so gefehlt am 24. Morgens Weihnachtsbaum und Krippe aufzustellen und dabei die alten Kinderfilme wie Pippi Langstrumpf und Michel aus Lüneberger im TV zu gucken und einfach mit meiner Familie zu sein. Wobei ich mich natürlich auch bei Dave und Mary sehr wohl gefühlt habe und sie als Familie sehe. Hinzu kommt natürlich noch, dass der 24. hier in den USA bei weitem nicht die Bedeutung wie in Deutschland hat, es ist er wie der 23. So war der größte Teil vom 24. ein ganz normaler Tag.

Naja ein normaler Tag in Wausau – wir waren bei bestem Wetter Snowboarden, was eigentlich auch relativ cool ist an Weihnachten wenn man so drüber nach denkt. Abends war ich dann mit Dave und Mary bei Marys Cousine und deren Familie zum Weihnachtsessen.

Am 25. Morgens gab es dann ganz traditionell Bescherung am Morgen. Schön im Schlafanzug und mit Egg Nogg. Von Dave und Mary habe ich eine Schlafanzughose mit Eisbären und einen tollen Schal bekommen und ich hatte für Dave und Mary einen digitalen Bilderrahmen. Nachmittags waren wir dann bei Marys Schwester Ann und dort gab es dann nochmal eine große Familien Weihnachtsfeier mit über 20 Personen, und  natürlich Jerry verkleidet als Weihnachtsmann. Es war wirklich ein schönes, tolles Weihnachtsfest. Trotzdem nicht zu Hause zu sein und mit dem Abschied aus Wausau vor Augen war es sehr komisch. Naja dann kam der 26. Mein letzter Tag in Wausau  und ein ganz normaler Tag in den USA viele Leute haben zwar noch frei, aber alle Geschäfte machen wieder auf und die Müllabfuhr kommt auch.  Das reduziert Weihnachten damit nur auf den 25. Was wirklich sehr schade ist.

Also bitte liebe Deutsche:

Kämpft für eure Feiertage, ganz im ernst wer muss schon wirklich am 26. Dezember shoppen gehen? Eine Sache die mir hier wirklich bewusst geworden ist: Es ist zwar praktisch 24h am Tag, 7 Tage die Woche einkaufen gehen zu können ABER es zerstört auch unglaublich viel. Es macht Tage gleich und nimmt die Besonderheit von einem Sonntag oder auch von einem 2 Weihnachtstag. Ich hoffe wirklich, dass es in Deutschland nie soweit kommt.

Naja ich habe den Tag dann zum  packen genutzt, wir waren nochmal Snowtuben, ich war mit Dave und Mary essen und naja, dann kam meine letzte Nacht in Wausau.

Und aus irgendeinem Grund musste ich an das Lied „Alte Schule altes Haus“ denken und während ich es dann bei Youtube gehört habe,  habe ich nochmal Revue passieren lassen was so alles in den letzten 4 Monaten passiert ist: so viel tolle Erlebnisse, Menschen, meine eigene Faszination darüber wie schnell Wausau meine Heimat geworden ist und die Erkenntniss, dass dieser Abschnitt meines Lebens nun endgültig vorbei ist.

Der Abschied am 27. Morgens war dann alles andere als einfach für mich, dass letzte mal Arnold Street entlang fahren, auf den Highway den man täglich gefahren ist, über den Wisconsinriver, nächste Ausfahrt wieder runter und dann noch schnell Valerie und Kerstin eingesammelt und dann auf nach Chicago.

Chicago?? Ich dachte Nils zieht nach Detroit?

Wie der Zufall es wollte, hatte Valerie (eine deutsche Au Pair) besuch von einer Freundin und beide hatten einen Trip nach Chicago geplant der zeitlich genau mit meinen Umzugsplänen nach Detroit passte. Da es ein relativ weit ist von Wausau nach Detroit an einem Tag zu fahren und ich auch schon mal überlegt  hatte einen kurzen Stopp in Chicago zu machen haben wir uns einfach zusammen getan und haben noch drei Tage in Chicago verbracht.

Wir hatten super viel Spaß zusammen und Chicago ist echt eine tolle Stadt. Natürlich könnte ich euch jetzt hier alles beschreiben, aber der Text ist so schon viel zu lang und Bilder sagen mehr als tausend Worte. Aber eine Sache möchte ich euch doch ans Herz legen: Die Citygreeters, dass sind freiwillige die Besuchern Ihre Stadt zeigen. Valerie hatte dort eine Tour für uns gebucht und wir hatten einen netten älteren Herr der mit uns eine ca. 4 Stündige Tour durch Chicago gemacht hat und uns unglaublich viel gezeigt und erzählt hat – wobei es sich nicht wie die klassische Stadtführung angefühlt hat, es war tausendmal besser und umsonst (die Greeter weigern sich strickt auch Trinkgeld anzunehmen) Fremden Ihre Stadt näher zu bringe ist lohn genug für sie. Greeters gibt es in mehreren Städten (auch in Europa) also einfach mal googlen, wenn ihr einen Trip plant.

Für mich war der Zwischenstopp in Chicago genau das richtige, es hat sich ein bisschen wie ein Abschluss für Wisconsin angefühlt und ich war abgelenkt und hatte nicht so viel Zeit traurig über meinen Abschied zu sein. Aber jetzt, wo ich diesen Eintrag schreibe, und an meine Zeit in Wausau zurück denke .. ganz komisches Gefühl.

Naja aber was ist jetzt mit Detroit? Darüber ein anderes mal mehr. Aber schon mal soviel: Mein Host ist nett, Detroit ist nicht so schlimm wie man vielleicht denkt und meiner euer Job macht echt Spaß und ist so wie ich es mir vorgestellt habe.

Ganz viele Grüße

Nils

 

PS: An alle die den kompletten Text bis hier gelesen haben. Danke J und Respekt für eure Geduld

PPS: Ich freue mich immer über E-Mails was so in Deutschland passiert und im Gegensatz zu meine sporadischen Blog Einträgen antworte ich auf E-Mails meistens relativ zügig J

 

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Leaving Home …

Noch 13 Tage, dann heißt es Abschied nehmen von Wausau …. und es fühlt sich wirklich komisch an. In nur vier Monaten sind mir die Stadt und Menschen ans Herz gewachsen und ich werde Wausau immer mit vielen tollen Erinnerungen verbinden.

Aber warum verlasse ich Wausau eigentlich? Mein Programjahr ist zweigeteilt: ein Semester am College (was leider schon rum ist) und dann ein bezahltes Vollzeit Praktikum. Die Idee ist, dass man sein ganzes Jahr in einem Ort verbringt, was ich auch wirklich gerne gemacht hätte. Doch leider habe ich hier in Wausau kein bezahltes Praktikum im Eventbereich gefunden und auch in anderen Bereichen war nichts zu finden– die wirtschaftliche Situation ist wirklich angespannt.

Aber zum Glück habe ich letztendlich eine Zusage von Production Resource Group (PRG) bekommen, dem weltgrößten Unternehmen für Veranstaltungstechnik. Einziges Problem: Die Angebot war für das PRG Office in Detroit. Nachdem ich wirklich viel mit Bonnie meiner College Koordinatorin, CDS, Dave und Mary über die Situation gesprochen habe und  CDS einem Umzug zugestimmt hat, habe ich mich dann letztendlich entschieden Wausau zu verlassen und das Praktikum in Detroit zu beginnen.

Hauptsächlich werde ich bei den Autoshows in Detroit, Chicago und New York arbeiten was bestimmt super spannend wird. In Detroit werde ich auch wieder bei einer Gastfamilie wohnen.

Das heißt in den letzten Tage befinde ich mich schon im Abschiedsmodus, viele Dinge macht man das letzte mal, viele Bekannte sieht man das letzte mal – und wie es halt so ist, realisiert man in dem Moment was man alles zurück lassen wird. Inzwischen fühle mich mir hier wirklich wie zu Hause und es ist auch wie zu Hause – man geht einkaufen und trifft Leute die man kennt, man liest die Lokal Nachrichten und kennt den Zusammenhang, man kennt die besten Restaurants und Cafes und das wichtigste: Irgendwie und irgendwo ist immer was los und man hat nie genug Zeit alles zu machen 😉

Aber man soll auch gehen wenn es am schönsten ist .. und Detroit ist eine neue Herausforderung aber ich bin mir sicher, dass ich auch dort eine super Zeit haben werde.

Ganz viele Grüße und einen tollen 4 Advent.

Nils

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Happy Thanksgiving … nachträglich

Happy Thankgsgiving … nachträglich – sehr nachträglich. Thanksgiving war nämlich schon am 24. November  – unglaublich wie schnell seitdem die Zeit vergangen ist. Über Thanksgiving muss man ja glaube ich nicht viel erzählen, es ist ähnlich groß wie Weihnachten, die Familie kommt zusammen und  eigentlich isst man den ganzen Tag nur – Turkey natürlich.  Jetzt kommt aber eine Sache die man in Deutschland vielleicht nicht so weiß: Eine weitere große Thanksgiving Tradition ist Football zu gucken, es gibt zwei Spiele eins für Ost und Mittelamerika und eins für die Westküste. Meisten spielen aus Tradition die Greenbay Packers gegen Detroit, natürlich haben die Packers mal wieder gewonnen. Wir haben Thanksgiving bei Kellys Eltern verbracht die ca. 45 nördlich von Wausau und für Deutsche Verhältnisse wirklich in „The Middle of Noway“ (wann verlässt den Highway, fährt eine normale Landstraße und biegt dann auf einen Feldweg ab dem man dann noch mal 10 Minuten folgt) wohnen. Das coole ist, dass dort so wenig Leute wohnen, dass viele Straßen nach den Familien benannt sind die dort wohnen – wäre es nicht cool wenn meine Adresse wäre:

Nils Klersy
16589 Klersy Drive
Wausau, WI 54414

Das ist übrigens das Format in dem in den USA Adressen geschrieben werden, am Anfang sehr gewöhnungsbedürfitg aber inzwischen  muss ich mich mehr konzentrieren, wenn ich Deutsche Adressen aufschreibe.

Aber zurück zu Thanksgiving: Wir hatten ein wunderbares Thanksgivingdinner und haben zusammen das Football spiel geschaut. Nach dem Essen hat mich dann Kellys Bruder zu einer ATV-Rundfahrt übers Grundstück eingeladen …  was ca. 1 Stunde gedauert hat. Es ist unglaublich wie groß das Grundstück war, und es hatte alles zu bieten Wälder, Seen, Felder sogar eine Kiesgrube.

Warum tragen die diese komischen Oranges Westen, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Der Grund ist einfach, wir wollten nicht erschossen werden 😉 Naja das klingt jetzt drastischer als es ist aber im Moment ist Jagdsaison und gefühlt halb Wisconsin durchstreift die Wälder um Rehe zu jagen. Aus Sicherheitsgründen, muss also jeder der den Wald betritt Orange tragen um gut sichtbar zu sein und auf keinen Fall mit Wild verwechselt zu werden. Achja auch ganz lustig: Leute die Rehe besitzen, ziehen den Rehen in der Jagsaison auch orange Jacken an damit sie nicht gejagt werden. Thanksgiving ist wirklich ein wunderbares Fest, und den meisten Leuten ist auch wirklich bewusst, dass es darum geht danke zu sagen, was ich jetzt auch mal in meinem Blog machen möchte (Dank dem Googleübersetzer, lesen ein paar meiner amerikanischen Freunde auch den Blog)

Danke, an all die tollen Menschen, die Wausau’s Slogan „Willkommen Zuhause“ für mich Realität bekommen haben lassen.

Was folgt nach Thanksgiving? Richtig der Black Friday. Ein paar haben vielleicht schonmal davon gehört aber nochmal als kurze Erklärung: Der Freitag nach Thanksgiving ist traditionell der Tag im Jahr an dem es die höchsten Rabatte und bomben Angebote gibt z.B. sehr begehrt Fernseher die sonst $ 700 kosten für $ 250. Es gibt ganze Website die einem Auskunft darüber geben, wo man welche Angebote bekommt. Dann um 24:00 Uhr geht’s los, viele Leute haben zu diesem Zeitpunkt schon Stunden lang in Schlangen vor den Geschäften gestanden. Zusammen mit den Deutschen Au Pairs Sarah und Valerie haben wir uns dann auch pünktlich um Mitternacht in Getümmel gestürzt. Alleine bei Old Navy haben wir von 2:15 – 3:00 AM in der Schlange für die Kasse gestanden. Um 4 Uhr waren wir dann zwar müde, aber wir waren doch froh, dass wir die Black Friday Erfahrung mitgemacht haben – es ist schon etwas verrückt: z.B. vor Walmart standen Securitys und bevor man den Laden betreten konnte, musste man seinen Weg durch eine Warteschlange machen. Ich glaube in Orlando (bin mir nicht sicher) hat eine Frau sogar Pefferspray eingesetzt nur sich eine Xbox zum Sonderpreis zu sichern.

Am Sonntag nach Thanksgiving war ich dann mit den Rentmeesters in Greenbay und wir haben eine Tour durch das Greenbay Packers Stadion gemacht. Also ganz ehrlich ich habe mir so ein Football Feld schon was größer vorgestellt. Die Packers sind übrigens das einzige NFL-Team das der Öffentlichkeit gehört (man kann Anteile kaufen) aller Anderen Teams gehören irgendwelchen Firmen oder Privat Personen. Das erklärt auch ein bisschen warum alle hier in Wisconsin so Packers verrückt sind – die Packers sind eine Wisconsiner Institution.

Ansonsten geht es mir echt gut hier, die Zeit verfliegt, College ist fast vorbei (nur noch 2x), Weihnachten kommt immer näher das Skigebiet hat aufgemacht und wir gehen jeden zweiten Tag Snowboarden es ist einfach eine fantastische Zeit im Moment.

Ich hoffe ihr habt alle eine tolle Vorweihnachtszeit. Am meisten vermisse ich ja die Weihnachtsmärkte und das gemütliche Zusammensein am Glühweinstand wobei das bei
-15° Celsius vielleicht auch nicht mehr ganz so lustig ist. Also trink einen für mich mit.

Weihnachtliche verschneite Grüße aus Wausau.

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Thank you for serving

„Thank you for serving“ (Danke das du unserem Land dienst) – hört man eigentlich ständig hier in den USA. z.B. vor vielen Veranstaltungen fragt der Künstler „Wer ist aktuell Soldat?“ und gibt dann einen Applaus für die Soldaten . Oder auch hier im College wenn sich alle vorstellen, und einer dann erzählt, dass er in der Army war stehen meistens alle auf gehen zu ihm hin, geben die Hand und bedanken sich. Jetzt mal ehrlich könnt ihr euch das in Deutschland vorstellen?

Letzten Freitag war dann „Veteran’s Day“ – der Tag an dem ganz Amerika kollektiv seinen Truppen und den Veteranen dankt. Im Fernsehen und im Radio laufen den ganzen Tag Grüße von Familien an die Soldaten im Auslandseinsatz, viele Restaurants bieten kostenlose Buffets für Veteranen an, wenn man einem Veteranen begegnet wünscht man ihm alles Gute und „Happy Veteran’s Day“, im College haben alle einen Anstecker bekommen „Thanks to those who serve“, und in allen größeren Geschäften mit eigenem Fotolabor gab es eine riesige Wand mit Fotos von Veteranen (man konnte die Datei vorher vorbei bringen, 2 Ausdrucke hat man dann für sich selber bekommen, einer ist an die Wand gekommen), viele Unternehmen schalten ganzseitige Werbeanzeigen und TV-Spots … Also kurzum, Veteran’s Day ist eine große Sache hier. Achja vielleicht kurz noch zur Erklärung: In Deutschland denken wir bei Veteranen ja ehr an den zweiten Weltkrieg – hier sind Veteranen alle ehemaligen Militärangehörigen gemeint, die im Auslandeinsatz waren. Und das sind wirklich viele, wenn man nur mal an die Kriege in Afghanistan und Irak denkt. Alleine hier in Wausau habe ich schon viele getroffen die 1 oder 2 Jahre im Irak waren.

Passend dazu gab es letzte Woche auch eine Veranstaltung im NTC  „ From Battlemind to Campusgrind“ – Vom Kriegsgebiet zurück zum Campus – es ging darum, welche Probleme Veteranen haben wenn sie plötzlich wieder im normalen zivilen Leben stehen und eine Ausbildung am College beginnen und was das Colleges und jeder Einzelne tun kann um den Veteranen den Start zu erleichtern. Eine Sache kann z.B. sein, dass man im Irak ein Team im Kampfeinsatz und unter Feuer erfolgreich geführt hat und sich dann im College in der Teambuilding-Klasse eine „Wir-Haben-Uns-Alle-Lieb-Weichei-Philosophie“ lernen soll. Das einem das schwer fällt kann ich schon echt gut nachvollziehen. Und auch wenn es im Moment aktuell nicht in den Nachrichten ist, aber auch viel Deutsche Soldaten die aus dem Kampfeinsatz zurück kommen haben es schwer wieder ins zivile Leben zurück zu finden. Ich jedenfalls habe dadurch nochmal eine neue Perspektive bekommen.

Was ist noch so passiert in den letzten Tagen?

Wir hatten den ersten Schnee, der aber wieder geschmolzen ist.

Sonntags hatten wir einen Potluck mit allen internationalen Studenten und deren Gast- bzw. Mentorfamilien. Potluck heißt, dass jeder Gast ein Gericht mitbringt so dass zum Schluss ein großes, in unserem Fall, internationales Buffet zusammen kommt. Ich habe als Deutsches Gericht Kaiserschmarren gekocht, wobei die größte Herausforderung war Zwieback zu finden, was mich 20 Minuten im Supermarkt gekostet hat. Aber es waren echt alle total begeistert von dem Gericht – wenn Leute zu begeistern doch immer nur so einfach wäre …

Achja, letzten Samstag hatten wir den Live-Burn mit unserer Feuerwehrklasse. In einem speziellen Übungshaus konnten wir mit echten Feuer trainieren wie man am besten unter Atemschutz in einem brennenden Gebäude vorgeht. Klar haben wir dass auch in Deutschland gemacht und ich habe schon einige richtige Feuereinsätze gehabt aber eine Wiederholung kann ja nie schaden und man lernt immer was Neues. Dienstags hatten wir dann die schriftliche Prüfung die ich mit 97% bestanden habe – das heißt ich bin jetzt ganz offiziell ein „Certified Fire Fighter I“ in Wisconsin.

   

Auch mache ich seit kurzem ein Praktikum im lokalen Wahlkreisbüro von Congressmen Sean Duffy. Dave der Bürochef ist Mitglied im Rotarier Club und da die Treffen meistens Montagsmittags sind hat er mich die letzten zwei Mal einfach mitgenommen – auf jeden Fall spannend das mal zu sehen. Beim ersten Mal waren wir hier in Wausau und durch Zufall hat an dem Tag eine junge Amerikanerin die über den Rotarier Club eine Austauschjahr in Frankreich gemacht hat von ihren Erlebnissen berichtet. Letzten Montag sind wir dann nach Rheinlaender gefahren ca. 1 Stunde von Wausau entfernt weil Dave dort eine Rede vor dem örtlichen Rotarier Club gehalten hat. Da wir ein bisschen Zeit hatten, hat er mir ein bisschen von der Stadt gezeigt und für einen paar Minuten konnte ich auch den Bürgermeister von Rheinlaender spielen. Aber seid gewarnt: In den Wäldern um Rheinlaender treibt ein unheimliches Fabelwesen der Hodag sein unwesen. Zum Glück bin ich ihm noch so gerade entkommen.

  

Dann war da noch die 11.11 Party im Grand Theater. Hatte zwar nichts mit Karneval zu tun, aber es war trotzdem cool. Inzwischen verbringe ich echt viel Zeit im Grand und arbeite dort mit dem Event Management Team zusammen. Bei der Party waren um die 1000 Besucher, wir hatten mit etwas weniger gerechnet wodurch es zwischen durch echt stressig war aber es war ein gelungener Abend!

Das war der Konfetti und Luftballonregen um 11:11 (Abends)

 

Letzte Woche habe ich auch mit Sarah und Valerie den zwei Deutschen Au Paris, Deutschland in der College Cafeteria vorgestellt und wir hatten viele interessierte Besucher 🙂

Ganz viele Grüße aus dem wieder-schnee-freien Wausau

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