browser icon
You are using an insecure version of your web browser. Please update your browser!
Using an outdated browser makes your computer unsafe. For a safer, faster, more enjoyable user experience, please update your browser today or try a newer browser.

Homestaytour Philadelphia

Posted by on 8. September 2011

Während der Fahrt von New York nach Philadelphia hatte ich ein echt komisches Gefühl. Was wird mich erwarten? Wie geht’s den anderen PPPlern wohl jetzt so? Schade, dass die Zeit in New York schon um ist. Aber es war auch aufregend, während der Fahrt einfach aus dem Fenster zu gucken und Eindrücke zu sammeln. Eigentlich wollte ich die Zeit im Bus ja nutzten um meinen Blog zu schreiben aber das Fenster war dann doch spannender.

In Philadelphia  wurde ich dann von Nonie abgeholt. Als wir bei ihr zu Hause ankamen war alles ganz typisch amerikanisch: Die Wohngegen, die Häuser, alles kam einem irgendwie so bekannt vor. Es war unglaublich warm und Grillen haben die ganze Zeit gezirpt. Wir haben uns über uns unterhalten und ich habe ihr eine Menge Bilder von meinem Leben in Deutschland gezeigt. Als ich ihr dann auf der Homepage vom 28ppp die Karte und das Video von uns Teilnehmer gezeigt habe, hatte ich einen totalen Tiefpunkt. Irgendwie fühlte ich mich sehr verlassen und hmm wie schreibe ich es am besten – ich habe an die tolle Zeit während der Vorbereitungsseminar gedacht, an unserer gemeinsames Campen mit den anderen PPPlern und jetzt stehe ich hier alleine und sehe manche von den Anderen vielleicht erst in einem Jahr wieder? Ganz komisch in dem Moment. Dann kam zum Glück Richard (Nonies Ehemann) von der Arbeit und wir haben zusammen Abend gegessen (Hamburger natürlich). Das war genau das richtige in dem Moment, wir haben viel gelacht und meine Laune hat sich schlagartig verbessert. Danach haben wir eine kleine Rundfahrt durch die Gegend gemacht, wobei ich eine ganze Menge gelernt habe – Richard kann wunderbar erklären und lustige Geschichten erzählen. Eine Sache die mir dort besonders aufgefallen ist: Arm und Reich – klar gibt es auch in Deutschland die Gegenden wo die Armen oder die Reichen wohnen aber irgendwie war dort alles viel ausgeprägter und auch die Selbstverständlichkeit mit der Nonie und Richard das kommentiert haben: “Hier in der Gegend wohnen die reichern Leute, du weißt schon höhere Steuern, bessere Schulen und so”

Danach waren wir noch ein Eis essen und ich habe meine ersten Erfahrungen mit der amerikanischen Interpretation der Portionsgröße “Regular” gemacht: Das Eis war riesig und ich habe nicht alles geschafft (und ja Papa, ich weiß das du mir das jetzt eh nicht glaubst 😉 ). Wobei das mit dem bestellen so eine Sache war: Amerikaner verstehen unter Eis meistens Softeis. In der “Eisdiele” gab es allerdings auch das normale Eis wie wir es kennen. Aber was die Amerikaner anscheinend nicht kennen ist das Prinzip: kleinere Kugeln dafür aber 2-3 in verschieden Sorten. Zum Glück hat Richard relative schnell verstanden was ich eigentlich bestellen wollte und hat mir dann den Tipp gegeben, dass ich ja auch Kinderportionen bestellen kann und davon verschiedene Sorten. Richard hat mir danach erklärt, dass es eigentlich üblich ist sich nur für ein Sorte zu entscheiden und dann eine mega-super-size „Kugel“ zu bekommen. Ich finde das Beispiel zeigt ganz gut, dass den großen Unterschied zwischen Deutschland und den USA gar nicht die großen Unterschiede – sondern die vielen kleinen Unterschiede ausmachen.

Am nächsten Tag (Samstag) sind wir dann zusammen nach Ocean City gefahren eine Urlaubsort an der Atlantikküste. Dort haben wir bei bestem Wetter einen super tollen Strandtag gehabt. Richard hat mir Boggieboarden beigebracht und ich habe zwei weitere wichtige Sachen über Amerika gelernt: 1.) wenig ist umsonst, so mussten wir für den Strandbesuch pro Person 5$ bezahlen. 2.) wenn eine amerikanische Familie zum Strand geht kommt das einer logistischen Meisterleistung gleich: Stühle, Kühlbox, Sonnenschirme, Windschutz, Wasserspielzeug – klingt jetzt auch nicht nach soviel mehr als wir mit an den Strand nehmen würden, aber irgendwie ist es doch deutlich mehr. Es war wirklich ein klasse Tag auch wenn mir Ocean City, obwohl mitten in der Hauptsaison, seltsam unbelebt vorkam – ich kann gar nicht genau sagen woran das lag.

Sonntags bin ich dann mit Richard und einem Freund von ihm zu einer Carshow gefahren. Genial! Das war definitiv der amerikanischste Tag den ich bis dahin hatte. Die ganzen amerikanischen Autos wie man sie sich immer vorstellt, Imbissstände, Countrymusik usw. Wir hatten wirklich viel Spaß an dem Tag und ich war hellauf begeistert.

Montags musste Richard dann leider wieder arbeiten so bin ich alleine mit Nonie nach Philadelphia gefahren und wir haben eine Stadtrundfahrt gemacht. Philadelphia ist wirklich eine tolle Stadt. Besonders die Altstadt (das was für Amerikaner alt ist, als so um die 300 Jahre) ist Sehenswert. Man sieht deutlich den holländischen Ursprung daher kam mir alles ein bisschen bekannt vor.

Aber eins sieht man besonders in Philadelphia: Wie stark die Amerikaner sich und ihre Gründungsgeschichte feiern. In Philadelphia wurden sowohl Unabhängigkeitserklärung als auch die Verfassung unterzeichnet. Man kann die Independence Hall besichtigen die The Liberty Bell, das Haus in dem eine Näherin (Betsy Ross) die Amerikanische Flagge entworfen hat, das Haus von Benjamin Franklin usw. Die ganzen Orte sind wirklich sehr gut und emotional aufgemacht und man wird selber in en Bann der Geschichte gezogen. Allerdings sind diese Orte auf der anderen Seite genau wie die Nachrichten hier: Gut aufgemacht – aber wenig Inhalt. Trotzdem habe ich mir sehr gefreut, diese Orte gesehen zu haben, denn das ist worauf die Amerikanische Gesellschaft aufbaut.

Dann hat Nonie mich zur Penn Station gebracht und ich bin mit dem Amtrak Richtung Baltimore aufgebrochen.

Ich hatte wirklich vier tolle Tage in Philadelphia, habe viel über Amerika gelernt und tolle Menschen getroffen. Ein super Einstieg in meine Homestaytour!

Keine Kommentare erlaubt.