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Let’s talk about Christmas

Posted by on 17. Januar 2012

Hallo zusammen,

ich hoffe ihr hattet alle ein super tolles Weihnachtsfest und seid gut ins neue Jahr gestartet?

Die letzten Wochen war ziemlich ereignisreich: Vorweihnachtszeit, Weihnachten, Umzug nach Detroit, neuer Job usw. ich probiere jetzt zumindest mal so ein bisschen zu erzählen was so alles passiert ist.

Vorweihnachtszeit in den USA ist ganz ähnlich wie Deutschland einziger unterschied – statt besinnlich hat man hier bunte blinkende Lichter – ansonsten ist es relativ das Selbe. Achne ich darf nicht den 24 Stunden Wausau Christmas Radio Sender vergessen, den ich wirklich oft gehört habe. Dafür gab es keine Weihnachtsmärkte die ich wirklich total vermisst habe. Anfang Dezember hat es dafür in Wausau eine Weihnachtsparade gegeben, die echt super toll, kreativ und wirklich lang war. Fast zu lang wenn man überlegt dass wir bei minus 5 Grad ca. 1 ½ Stunden draußen gestanden haben, aber es hat sich gelohnt.

Am 13. Dezember war dann auch mein letzter Tag im College – es ist einfach unglaublich wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Das war aber auch für mich nochmal der Moment zurück zu blicken, auf alles was in meiner Zeit in Wausau so passiert ist und wie toll meine Zeit gewesen ist. Ich glaube ich kanns so richtig nicht beschreiben, aber ihr alle könnt euch bestimmt vorstellen wie man sich fühlt, man denkt zurück an seine ersten Tagen in der neuen Umgebung und ist erstaunt wie schnell man sich doch an alles gewöhnt hat und wie schnell man sich zurecht gefunden hat – Natürlich hat der Tag nochmal eine andere Bedeutung gehabt, da ich dadurch dem Umzug nach Detroit ein ganzes Stück näher gekommen bin und es nicht einfach nur der letzte Collegetag in Wausau war.

Der Rest vom Dezember ist dann viel zu schnell vergangen: ich habe viel im Theater gearbeitet (mit dem Team dort hatte ich soviel Spaß und wir sind Freunde geworden), war oft Snowboarden, habe ich mich mit Freunden getroffen, war auf Kyles Schwimmwettbewerben (wo ich dann auch freiwilliger Zeitnehmer war – wer hätte gedacht, dass ich das mal in den USA machen werde), habe mich viel mit Valerie und Sarah getroffen und kurz vor Weihnachten waren dann auch noch Effi und Carolin zwei andere PPPler für drei Tage bei mir in Wausau zu Besuch. Zusammen waren Snowboarden (für beide war es das erstemal) und beim Lichter Festival in Marshfield.

Und dann ging auch irgendwann das große Abschiednehmen los, viele von den anderen Internationalen Studenten sind schon Mitte Dezember aufgebrochen um die Weihnachtsferien zum reisen zu nutzten und so wurde unsere Gruppe Stück für Stück kleiner und es war ein Abschied in Raten. Naja man soll ja gehen wenn es am schönsten ist. Aber trotzdem, gerade im Dezember habe ich wirklich gemerkt, dass aus Bekannten Freunde geworden sind  und wie viel ich in Wausau zurück lassen werden. Die Verabschiedung vom Theater Team war dann auch nicht so einfach, aber sehr sehr cool: Das Team hatte eine Limousine gemietet und wir sind durch Wausau gefahren und waren danach noch richtig schick essen. Aber auch die letzte Übung mit der Feuerwehr, der letzte Rommeyabend mit den anderen Internationals, das letzte mal Kaffee bei Starbucks mit Sarah und Valerie, die letzte Abfahrt im Skigebiet das letzte Starcraft II Match mit Kyle – dieser Abschied war viel schwerer als der Abschied in Deutschland – weil er viel endgültiger war. In Deutschland war es ehr nach dem Motto „Ich bin dann mal weg“ aber in einem Jahr auch wieder da. Die Zeit in Wausau wie sie war, als Teilnehmer am PPP mit Collegebesuch, Communityserivce usw. wird so leider nicht mehr wieder kommen – eine Tatsache die mich doch sehr traurig stimmt. So jetzt aber genug vom dem sentimentalen Abschiedsgeschichten und zurück zum Text:

Das muss ich euch noch erzählen: Als ich an einem Freitagabend Richtung Studentenwohnheim fahren wollte, kam mir meine Lenkung etwas komisch vor und so habe ich nicht weit entfernt von Dave und Marys Haus angehalten und nachgeschaut: 2 Platte Reifen auf einmal. Super! Naja dann habe ich halt meinen Warnblinker eingeschaltet und angefangen meinen Wagenheber raus zu holen. In dem Moment hat ein Mann angehalten und gefragt was los ist und ob er helfen kann. Nachdem ich ihm erklärt hatte was los ist, ist er los gefahren,  hat bei sich zuhause Wagenheber und Kompressor geholt und hat mir dann geholfen meine Reifen zu wechseln, bzw. einen der Reifen wieder aufzupumpen. Und nicht nur das, obwohl ich ja den Platten hatte, hat er darauf bestanden den Reifen zu wechseln und mir sogar angeboten dass ich mich in der Zeit ins warme Auto setzten kann (habe ich natürlich nicht gemacht). Eine unglaubliche Hilfsbereitschaft, die mich wirklich beeindruckt hat. Man bedenke dabei das es gefühlte -10 Grad waren.

Naja so sind die Tage dann vorbei gegangen und dann war auch schon Weihnachten. Das war das mit Abstand komischste Weihnachtsfest, das ich je hatte: Weihnachten ist Tradition und Familie, dass ist mir noch nie zu bewusst geworden wie dieses Jahr: Mir hat es so gefehlt am 24. Morgens Weihnachtsbaum und Krippe aufzustellen und dabei die alten Kinderfilme wie Pippi Langstrumpf und Michel aus Lüneberger im TV zu gucken und einfach mit meiner Familie zu sein. Wobei ich mich natürlich auch bei Dave und Mary sehr wohl gefühlt habe und sie als Familie sehe. Hinzu kommt natürlich noch, dass der 24. hier in den USA bei weitem nicht die Bedeutung wie in Deutschland hat, es ist er wie der 23. So war der größte Teil vom 24. ein ganz normaler Tag.

Naja ein normaler Tag in Wausau – wir waren bei bestem Wetter Snowboarden, was eigentlich auch relativ cool ist an Weihnachten wenn man so drüber nach denkt. Abends war ich dann mit Dave und Mary bei Marys Cousine und deren Familie zum Weihnachtsessen.

Am 25. Morgens gab es dann ganz traditionell Bescherung am Morgen. Schön im Schlafanzug und mit Egg Nogg. Von Dave und Mary habe ich eine Schlafanzughose mit Eisbären und einen tollen Schal bekommen und ich hatte für Dave und Mary einen digitalen Bilderrahmen. Nachmittags waren wir dann bei Marys Schwester Ann und dort gab es dann nochmal eine große Familien Weihnachtsfeier mit über 20 Personen, und  natürlich Jerry verkleidet als Weihnachtsmann. Es war wirklich ein schönes, tolles Weihnachtsfest. Trotzdem nicht zu Hause zu sein und mit dem Abschied aus Wausau vor Augen war es sehr komisch. Naja dann kam der 26. Mein letzter Tag in Wausau  und ein ganz normaler Tag in den USA viele Leute haben zwar noch frei, aber alle Geschäfte machen wieder auf und die Müllabfuhr kommt auch.  Das reduziert Weihnachten damit nur auf den 25. Was wirklich sehr schade ist.

Also bitte liebe Deutsche:

Kämpft für eure Feiertage, ganz im ernst wer muss schon wirklich am 26. Dezember shoppen gehen? Eine Sache die mir hier wirklich bewusst geworden ist: Es ist zwar praktisch 24h am Tag, 7 Tage die Woche einkaufen gehen zu können ABER es zerstört auch unglaublich viel. Es macht Tage gleich und nimmt die Besonderheit von einem Sonntag oder auch von einem 2 Weihnachtstag. Ich hoffe wirklich, dass es in Deutschland nie soweit kommt.

Naja ich habe den Tag dann zum  packen genutzt, wir waren nochmal Snowtuben, ich war mit Dave und Mary essen und naja, dann kam meine letzte Nacht in Wausau.

Und aus irgendeinem Grund musste ich an das Lied „Alte Schule altes Haus“ denken und während ich es dann bei Youtube gehört habe,  habe ich nochmal Revue passieren lassen was so alles in den letzten 4 Monaten passiert ist: so viel tolle Erlebnisse, Menschen, meine eigene Faszination darüber wie schnell Wausau meine Heimat geworden ist und die Erkenntniss, dass dieser Abschnitt meines Lebens nun endgültig vorbei ist.

Der Abschied am 27. Morgens war dann alles andere als einfach für mich, dass letzte mal Arnold Street entlang fahren, auf den Highway den man täglich gefahren ist, über den Wisconsinriver, nächste Ausfahrt wieder runter und dann noch schnell Valerie und Kerstin eingesammelt und dann auf nach Chicago.

Chicago?? Ich dachte Nils zieht nach Detroit?

Wie der Zufall es wollte, hatte Valerie (eine deutsche Au Pair) besuch von einer Freundin und beide hatten einen Trip nach Chicago geplant der zeitlich genau mit meinen Umzugsplänen nach Detroit passte. Da es ein relativ weit ist von Wausau nach Detroit an einem Tag zu fahren und ich auch schon mal überlegt  hatte einen kurzen Stopp in Chicago zu machen haben wir uns einfach zusammen getan und haben noch drei Tage in Chicago verbracht.

Wir hatten super viel Spaß zusammen und Chicago ist echt eine tolle Stadt. Natürlich könnte ich euch jetzt hier alles beschreiben, aber der Text ist so schon viel zu lang und Bilder sagen mehr als tausend Worte. Aber eine Sache möchte ich euch doch ans Herz legen: Die Citygreeters, dass sind freiwillige die Besuchern Ihre Stadt zeigen. Valerie hatte dort eine Tour für uns gebucht und wir hatten einen netten älteren Herr der mit uns eine ca. 4 Stündige Tour durch Chicago gemacht hat und uns unglaublich viel gezeigt und erzählt hat – wobei es sich nicht wie die klassische Stadtführung angefühlt hat, es war tausendmal besser und umsonst (die Greeter weigern sich strickt auch Trinkgeld anzunehmen) Fremden Ihre Stadt näher zu bringe ist lohn genug für sie. Greeters gibt es in mehreren Städten (auch in Europa) also einfach mal googlen, wenn ihr einen Trip plant.

Für mich war der Zwischenstopp in Chicago genau das richtige, es hat sich ein bisschen wie ein Abschluss für Wisconsin angefühlt und ich war abgelenkt und hatte nicht so viel Zeit traurig über meinen Abschied zu sein. Aber jetzt, wo ich diesen Eintrag schreibe, und an meine Zeit in Wausau zurück denke .. ganz komisches Gefühl.

Naja aber was ist jetzt mit Detroit? Darüber ein anderes mal mehr. Aber schon mal soviel: Mein Host ist nett, Detroit ist nicht so schlimm wie man vielleicht denkt und meiner euer Job macht echt Spaß und ist so wie ich es mir vorgestellt habe.

Ganz viele Grüße

Nils

 

PS: An alle die den kompletten Text bis hier gelesen haben. Danke J und Respekt für eure Geduld

PPS: Ich freue mich immer über E-Mails was so in Deutschland passiert und im Gegensatz zu meine sporadischen Blog Einträgen antworte ich auf E-Mails meistens relativ zügig J

 

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