Januar

Seit meinem letzten Blog ist ja doch einiges an Zeit vergangen. Tschuldigung erst mal dafür. Ich hoffe, dass es in Zukunft nicht mehr zu so langen Unterbrechungen kommt. Das Bloggen ist insgesamt aufwendiger, als ich mir das vorgestellt hatte. Für so einen Monatsblog sitz ich schon mal ein paar Stunden am Laptop. Das Problem ist nicht das Schreiben – es gibt so viel worüber ich schreiben könnte – sondern vielmehr die richtigen Inhalte herauszufiltern und dann in angemessener Form hochzuladen. Ich fühle mich manchmal unwohl bei dem Gedanken, dass ich hier schon so viel über mich geschrieben habe und das rein theoretisch JEDER auf diese Texte zugreifen kann. Auf der anderen Seite habe ich feststellen müssen, dass ich selbst ganz gerne in meinem Blog lese, es sind sehr schöne Erinnerungen. Ich überlege mir den Blog mit einer Zugangsbeschränkung ausstatten, was aber eigentlich auch nicht so ganz das Wahre ist. Schließlich soll der Blog ja auch zukünftigen Teilnehmern und Interessenten am Programm einen Einblick ins PPP geben.

Howsoever, here is January:

Im Januar fand der große Wechsel im Programm statt, das College war vorbei und ab dem 03. Januar hieß es wieder „Schaffe schaffe Häusle baue!“. Es war ganz schön vom doch recht lässigen Studentenleben wieder zurück in die Arbeitswelt zu kehren. Ich arbeite im Einkauf eines Automobilzulieferers und bin bisher sehr zufrieden. Meine Kollegen sind alle sehr freundlich und ich habe eigene anspruchsvolle Aufgaben bekommen. Am Anfang war es völlig ungewohnt für mich, mit den Office Programmen auf Englisch zu arbeiten. Da mussten in Excel erst mal Formeln ins Englische übersetzt werden und die Tastatur hatte auch eine ungewohnte Belegung, v.a. die vertauschten Buchstaben z und y nervten. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnen können. Ein sehr angenehmer Punkt ist, dass ich aufgrund eines Abkommens zwischen Deutschland und den USA keine Steuern zahlen muss 😀

In Amerika ist es vielerorts üblich Gehalt alle zwei Wochen zu erhalten. Wenn ich den Leuten dann erzähle, dass es in Deutschland nur monatlich Gehalt gibt, blick ich teilweise in völlig erstaunte Gesichter, die mich Fragen wie wir das denn anstellen 😀 Es scheint, als würden hier einige wirklich nur von der Hand in den Mund leben.

Die Basketballliga in Bladen County startete ebenfalls im Januar. Die Liga wird von Kirchengemeinden organisiert, dementsprechend auch die Namen der Teams, ich spiele für Bethlehem 😀 Das Team ist aber nicht voller bibeltreuer Christen sondern mit ganz normalen jungen Leuten gefüllt. Die Kirche und Glaube spielen hier einfach eine wesentlich größere, andere Rolle als in Deutschland.

Ende Januar war ich z.B. auf einer Monstertruckshow, und bevor es losging hat der Moderator auch erst mal gemeinsam mit dem ganzen Stadion ein Gebet gesprochen. Die Show war richtig stark, die Monstertrucks sind halt schon derbe Biester! Mit was für einer Wucht die die Wagen zerschmettert haben war wirklich beeindruckend. Blöd war nur, dass Andres und mir niemand gesagt hatte, wie laut Monsterstrucks sind. Am Anfang wunderten wir uns noch warum alle um uns herum Ohrstöpsel dabei hatten, nach ein paar Minuten wurde uns dann aber bewusst warum.

Mitte Januar hatte ich noch einen kleinen Trip an den Atlantik gemacht. Ein Freund von Andres und mir hatte uns zu einer Party im Strandhaus  seiner Familie auf Ocean Island eingeladen. Freitagnacht haben wir dort also gefeiert und da das Strandhaus wirklich riesig war hatte sogar jeder sein eigenes Schlafzimmer 😀 Am nächsten Morgen entschieden Andres und ich den Küstenstreifen entlangzufahren und am späten Abend heim nach Bladen County zu fahren. Soweit so gut, leider kamen wir nur bis Wilmington. Wir hatten uns den Yachthafen angeschaut und gingen wieder in mein Auto, als dieses nicht mehr anspringen wollte. Ziemlich bitter, stehst du mit deinem Taurus ´03 am Yachthafen zwischen edlen Limousinen, SUVs und Pick-Ups und kommst nicht vom Fleck. Erste Vermutung war die Batterie. Zum Glück fanden wir schnell einen Mitarbeiter des Bootslagerhaus der uns aushelfen konnte. Dumm nur, dass es nichts brachte die Batterie wieder aufzuladen. Der Wagen sprang immer noch nicht an. Also blieb uns nichts anderes übrig, als den Abschleppdienst zu rufen. Dieser fand dann schnell heraus, dass der Anlasser kaputt war und der Ford ohne neues Teil nie wieder anspringen würde -.- Er fuhr uns dann zu Sears (Galeria Kaufhof mit Autowerkstatt), wo wir ziemlich viel Glück hatten, dass die das richtige Teil verfügbar hatten und den Wagen innerhalb wenigen Stunden reparieren konnten. Insgesamt ein teurer Spaß, wenigstens weiß ich nun, wofür meine nicht zu zahlenden Steuern draufgehen.

Vielen Dank nochmal an Hava, für das Weihnachtspaket, dass im Januar ankam, nun hab ich doch noch meine Marzipankartoffeln bekommen 😀

Viele Grüße ans Cooper geplagte Deutschland, wir hatten die Woche tagsüber übrigens so um die 20 Grad 😛

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