Washington DC

Über Ostern war ich in Washington DC. Meine Gastfamilie besuchte dort ein paar Freunde und hatte mich eingeladen, mit ihnen zu kommen. Für Rick und Kim war es ebenfalls der erste Trip nach Washington, somit freuten wir uns alle darauf, all die berühmten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Ich habe zwar noch ein Abschlussseminar im Juli in Washington, dort wird aber kaum Zeit für Sightseeing sein.

Die Anreiße am Freitag lief sehr flüssig, bis es in die Metropolregion Washingtons ging. Hier leben circa sechs Millionen Menschen und Karfreitag schien so ziemlich jeder im Auto unterwegs zu sein. Wir hatten für ca. 50 Meilen nur noch Stop & Go, statt am frühen Abend kamen wir kurz vor Mitternacht endlich bei unseren Freunden an.

Die nächsten zwei Tage stand dann Sightseeing auf dem Programm. Mit der Metro ging es Samstagmorgen zur National Mall. Dies ist kein Einkaufszentrum, sondern die Bezeichnung des Parks, um den herum all die bekannten Sehenswürdigkeiten platziert sind. Wir starteten mit dem Weißen Haus, dem Wohnsitz von Mr. Obama. Das Gebäude ist großflächig umzäunt und auf dem Dach des Weißen Hauses kann man Sicherheitskräfte erkennen. Wären wir etwas früher dagewesen hätten wir sogar den Präsidenten sehen können. Im Garten konnte man noch die Überbleibsel der Ostereiersuche sehen, die hier am Morgen veranstaltet wurde. Insgesamt ist das Weiße Haus nicht ganz so groß, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Dafür strahlt das Kapitol, welches unser nächstes Ziel war, eine unglaubliche Kraft aus. Es ist ein riesiger weißer Gebäudekomplex mit einer großen weißen Kuppel. Das ganze Gebäude strahlt aus, dass hier Entscheidungen getroffen werden, die viele Menschenleben beeinflussen. Im Kapitol tagt nämlich der amerikanische Kongress, außerdem ist es mit dem Oval Office Arbeitsplatz des Präsidenten.

Vom Kapitol ging es zurück zum Washington Monument, dem großen weißen Obelisken in der Mitte der Mall. Früher konnte man auf den Obelisken gehen, seit dem Ostküstenerdbeben 2011, ist das leider nicht mehr möglich, da sich Risse an der Fassade gebildet hatten.

Die Mall hat noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Vor allem die Memorials sind vielzählig. Zu fast jeder bedeutenden Person oder bedeutendem Ereignis in der amerikanischen Geschichte gibt es ein Memorial auf oder nahe der Mall. So sahen wir noch das Lincoln Memorial, die Constitution Gardens, das Vietnam War Memorial, das Martin Luther King Memorial, das Korean War Memorial und das Jefferson Memorial. All das nahm fast den ganzen Samstag in Anspruch. An den Seiten der Mall, zwischen Obelisk und Kapitol, sind außerdem die Smithsonians. Dies sind Museen zu wichtigen amerikanischen Errungenschaften. Die Gebäude haben Ausstellungen zu Indianern, amerikanischer Geschichte, Luft- und Raumfahrt, Kunst und Natur. Leider hatten wir keine Zeit diese Museen kennenzulernen. Um wirklich all die Sehenswürdigkeiten der Mall und ihrer Umgebung zu erkunden, muss man definitiv drei Tage einplanen.

Samstagnacht haben wir noch ein Feuerwerk über dem Potomac  sehen können. Dieses wurde zum Jubiläum des 100sten Kirschblütenfest veranstaltet.

Sonntag ging es auf den Arlington Militärfriedhof. Da Rick und Kim beide im Militär auf Fort Brag beschäftigt sind war es für sie ein sehr bedeutender Besuch. Auch ich fand es sehr beeindruckend. So einen großen Friedhof hatte ich noch nicht gesehen, wir haben fast den ganzen Tag dort verbracht. Soldaten, die in einem der fünf Zweige der US Streifkräfte (Army, Navy, Marines, Air Force oder Coast Guards) gedient haben, können sich hier begraben lassen. Arlington kennen sicher viele von Euch aus Filmen, dass ist dort, wo all die weißen Grabsteine Reihe an Reihe stehen. Der Friedhof ist wirklich riesig, es gibt Straßen, auf denen Busse Besucher von einer Sektion in die nächste Fahren. Insgesamt liegen hier an die 400.000 Soldaten.

Zwei Dinge haben mich bei dem Besuch wirklich beeindruckt. Zuerst der „Tomb of the Unkown Soilder“ Hier liegen Gebeine von drei Soldaten, die nie identifiziert werden konnten. Ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg, einer aus dem zweiten und ein Kämpfer des Korea Krieges. So beeindruckend an diesem Tomb sind aber nicht die Toten selbst sondern ihre Wachen. Seit dem 02.07.1937 wird die Grabstätte 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr ohne Unterbrechung bewacht. Selbst bei Ereignissen wie Erdbeben, Blizzards, Hurrikans oder Terroranschlägen bleibt die Wache auf ihrem Posten. Zwar haben sie nur eine symbolische Funktion, doch die Ausübung dieses Job wird im Militär als eine der höchsten Auszeichnungen überhaupt angesehen. Die Wache patrouilliert für einen bestimmten Zeitintervall vor der Gedenkstätte. Dabei hat sie festgesetzte Bewegungsabläufe zu befolgen. Diese Schrittfolge kann man mittlerweile auf dem Steinboden vor dem Grab erkennen. Steinplatten, die die Wachen ablaufen sind schwarz gefärbt, während alles andere weiß grau ist.

Wenn man so über den Friedhof geht scheint zunächst alles sehr weit weg zu sein. Da liegen Tote aus dem ersten Weltkrieg, Vietnam, Korea, die Kennedys. Alles ist so weit vor der eigenen Zeit, es berührt einen kaum. Bis man dann zu den neueren Sektionen des Friedhofs kommt. Hier liegen die Toten aus Afghanistan und dem Irak. An vielen Grabsteinen sind Bilder von jungen Männern, die kaum älter sind als man selbst. Auf den Grabsteinen sind hier viel häufiger Blumen oder kleine Steine und man sieht ab und an trauernde vor einem Stein. Man fühlt hier auf einmal eine viel größere Verbundenheit zu den Toten, alles ist so viel näher, realer und bedeutsamer…

 

Von Arlington aus haben wir dann noch das Pentagon gesehen, wobei es sich hierbei wirklich nur um einen großen fünfeckigen Betonklotz handelt, man kann nicht viel sehen.

Danach ging es wieder auf den Heimweg nach North Carolina, diesmal ohne Verkehrsprobleme in Washington 🙂

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Charleston

Ende März habe ich mich mit David vom PPP in Charleston getroffen. Charleston ist eine der ältesten Städte Amerikas und spielte vor allem in den Anfängen der USA eine große Rolle, durch Handel und einer strategisch wichtigen Lage in Kriegen.

Heute zieht die Stadt durch ihre historischen Hintergründe viele Touristen an. So auch David und mich. Wir hatten uns allerdings das ungeschickteste Wochenende im ganzen Jahr rausgesucht. Generell ist der Frühling die Jahreszeit, zu der Charleston am meisten besucht wird, da alles blüht und die Stadt noch etwas schöner als sonst erscheint. Zudem fanden an unserem Wochenende auch noch einer der beliebtesten City-Läufe in den USA und ein Festival für elektronische Musik statt. Insgesamt waren ca. 80.000 Menschen mehr als sonst in der Stadt. Ein Hotel im Voraus zu finden, gestaltete sich dementsprechend schwer, mit viel Glück fanden wir aber noch einen Raum im Motel 6, leider nicht ganz zentral und für Motel 6 überteuert aber immerhin hatten wir einen Platz zum schlafen.

Am Samstagmorgen sind wir zur Isle of Palms, einem vorgelagerten Strand. Die Sonne war die meiste Zeit hinter den Wolken, doch das Wasser war schon so warm, dass wir sogar darin baden konnten. So früh im Jahr war ich auch noch nie im Meer 😀 Die Sonne kam den ganzen Tag nicht durch, sodass wir zur Mittagszeit zurück nach Charleston fuhren. Dort schauten wir uns Teile des Stadtzentrums an und besuchten das Touristencenter, um Pläne für den nächsten Tag zu machen.

Samstagnacht haben wir im Market Street Saloon gefeiert, einem genialen Laden. Die Atmosphäre dort war klasse, keine 0815 Disko sondern viel mehr wie ein volles Bierzelt auf dem Wasen. Musiktechnisch kam so ziemlich alles wozu man laut Singen kann, ein bunt gemischtes Publikum und Bedienungen die genau wussten, wie man die Stimmung noch ein bisschen anheizt 😉

Am nächsten Morgen ging es wieder relativ früh los. Wir hatten vor mit einer Fähre nach Fort Sumnter zu fahren. Kurz nachdem wir einen Platz an der Reling hatten, hörten wir im Wasser ein „Wusch“. Zwei Delfine schwammen direkt neben unserem Schiff, es war so beeindruckend diese Tiere mal in freier Wildbahn zu sehen. Sie tauchen immer kurz auf um Luft zu holen (Wusch), verschwanden dann wieder im Wasser und tauchten ein paar Augenblicke später wieder auf. Ein sehr schöner Anblick, doch gleichzeitig auch etwas verstörend, ich würde Delfine eher mit azurblauem Meer und Karibik assoziieren und nicht mit dem dreckigen Hafenbecken von Charleston.

Fort Sumnter wurde im 19. Jahrhundert als Verteidigungsanlage der Stadt Charleston gebaut. Das Fort ist eine große Touristenattraktion, denn im Civil War wurde auf das Fort der Schuss abgegeben, der den Krieg zwischen Nord- und Südstaaten auslöste. Leider ist nicht mehr viel von dem ursprünglichen Fort erhalten geblieben. Man sieht ein paar heruntergekommene Außenwände, ausgegrabene Kanonen und einen großen schwarzen Klotz in der Mitte. Dieser diente als Sockel für zwei Kanonen während des zweiten Weltkriegs. Wirklich beeindruckend ist die Lage des Forts. Nach Westen hin hat man einen genialen Blick auf Charleston und die umliegenden Landmassen, die die Stadt vom Atlantik trennen. Zum Osten erstreckt sich die offene See und zu den Seiten kann man die Küstenstreifen von Sullivan´s und James´s Island erkennen. Das Fort an sich also eher etwas langweilig, die Lage und Aussicht aber einmalig.

Wieder in Charleston haben wir noch eine Busrundfahrt gemacht. Die Stadt ist einfach wunderschön, die alten Häuser versprühen einen sehr angenehmen, heimischen Charme. Überall gibt es Fußwege (in den USA etwas ganz besonderes) und das Meer ist meist nur ein paar Minuten entfernt. Dazu noch die warmen Temperaturen, die man fast das ganze Jahr hat, Charleston ist für mich die schönste Stadt, die ich bisher in den USA gesehen habe.

Meine Kamera hatte ich leider im Büro liegengelassen. Zum Glück hat David ein paar Bilder machen können und eventuell gibt es noch ein paar mehr im Juni 😉

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März

Der März war, ganz anders als der Februar, voller Ereignisse. Anfang des Monats bin ich nach Fayetteville zu einer neuen Gastfamilie gezogen. Durch sehr verschiedene Arbeitszeiten und charakterliche und altersbedingte Differenzen gestaltete sich das Zusammenleben mit Kathleen in White Oak seit Januar immer schwieriger. Nun lebe ich mit den Mears zusammen, einer jungen vierköpfigen Familie aus Fayetteville.

Bis jetzt kann ich diesen Wechsel nur als sehr positiv bewerten. Ich lebe deutlich näher an meiner Arbeitsstelle, wir haben gemeinsame Aktivitäten und meine generelle Stimmung ist einfach wieder da wo sie sein sollte.

Mein neuer Hostdad Rick ist ein ziemlicher Autonarr. Auf der Zufahrt stehen vier Autos, obwohl nur zwei Leute alt genug sind, um diese zu fahren 😀 Rick besitzt unter anderem eine 95er Corvette und eine 79er Chevelle Super Sport. Sonntags ist der Tag, wo Rick seine Autos immer ausfährt. Mit der Corvette durfte ich sogar selbst schon mal fahren. Wir waren gerade auf dem Land unterwegs, als er meinte nun darf ich mal. Yeah, circa 350 PS, was mehr als eine Verdopplung zu meinem Taurus war. Der Highway wurde da ganz schnell zur German Autobahn. Die Straßenlage der Corvette ist extrem gut, die Beschleunigung sowieso, einzig das Platzangebot war etwas mau aber in welchem Sportwagen ist das nicht der Fall? Spaß macht das Ding auf jeden Fall 😀

Die Chevelle ist mehr ein Auto zum angucken und beeindrucken, als zum heizen. Egal wo Rick mit dem Ding parkt, wenn ein Mann gerade daneben steht gibt es fast immer einen Kommentar zum Auto. Anfang April gewann Rick mit der Chevelle sogar auf einer Carshow den ersten Preis in der Kategorie „Best Car in Show“.

Mein eigenes Auto musste diesen Monat etwas leiden. Mitte März hatte ich meinen ersten Autounfall überhaupt. Mir ist zum Glück soweit nichts passiert. Ich war auf dem Weg zur Arbeit, normaler Stop & Go und kam gerade vor meinem Vordermann zum Stoppen, als es von hinten schön „WUMMS“ macht und mein Auto noch mal einen Satz nach vorne geht. Ist mir ein Crysler hinten rein gefahren! Ich bin dann erst mal raus und hab mir den Schaden angeschaut, war zum Glück nicht so schlimm, nur die Stoßstange hatte deutliche Kratzspuren (Foto ist unten). Die Frau wo mir rein ist, saß die ganze Zeit recht verstört hinter ihrem Lenkrad. Habe sie nach Kontaktinformationen gefragt, sie meinte die ganze Zeit, dass ihr das alles sehr leid tue, sie schnell zur Arbeit müsse, sie mir aber gerne ihre Nummer hinterlässt. Gerade als ich diese Nummer überprüfen wollte, stoppten auf der anderen Straßenseite zwei Polizeiautos. Nun wurde es kurios. Die Frau sieht die beiden Autos und bekommt wohl Panik. Wie auch immer, sie fährt vor mir weg, über das Gras am rechten Straßenrand und beschleunigt die Straße runter. Eines der Polizeiautos sofort mit Blaulicht hinterher.  Yeehaaa eine richtig schöne amerikanische Verfolgungsjagd 😀
Der andere Polizist stoppte bei mir und ich gab ihm eine Beschreibung des Vorfalls.
Die Frau wurde von der Polizei auch recht schnell wieder eingefangen. Sie war ohne Führerschein unterwegs, und bekam wohl Angst, als die beiden Polizisten stoppten. Die Polizei nahm mir dann jegliche Arbeit ab, sammelte ihre Daten ein, gab mir alle Informationen und meinte ich müsse nur noch meine Versicherung kontaktieren. Diese kontaktieren nun die Versicherung der Frau und der Schaden an meinem Fahrzeug sollte ohne weiteres erstattet werden.

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Februar

Über den Februar gibt es, mal abgesehen vom Super Bowl, nicht viel zu berichten. Durch die Arbeit hatte sich ein ziemlicher Alltag eingeschlichen. Tagsüber arbeiten, gegen 18 Uhr nach Hause kommen, kochen oder Sport machen und irgendwann ins Bett fallen… Ziemlich öde. V.a. wenn man unter der Woche auch immer alleine ist, da meine Gastmutter auch erst gegen 23 Uhr heimkommt. Freunde besuchen gestaltet sich unter der Woche auf dem Land auch sehr schwierig, es sei den man ist bereit noch mal eine Stunde im Auto zu verbringen.

Der Super Bowl war hier DAS Event. Auf der Arbeit wurde schon Tage vorher darüber geredet. Jede Bar bot ein eigenes Programm zum Super Bowl an und unzählige Amerikaner veranstalten kleine Partys mit ihren Freunden, um gemeinsam zu grillen und den Super Bowl zu schauen. Ich selbst bin mit Andres nach Lumberton gefahren und wir haben uns das Spiel dort in einer Sportsbar angeschaut.

Generell finde ich Football aber nicht so spannend. Die Actionreichen Szenen halten immer nur ein paar Sekunden an. Danach dauert es erst mal wieder 30 Sekunden, bis sich die Spielerhaufen aufgelöst haben, gegenseitige Beschimpfungen ausgetauscht wurden und all die übergewichtigen Fett- und Muskelberge in ihre richtigen Positionen gestampft sind. Nur um kurz danach wieder mit dem Gegner zusammenzustoßen.
Das schlimmste aber ist die Werbung. Fernsehsender lassen kaum eine Gelegenheit ungenutzt, um unterhaltsame Filmchen zu schalten:
Time Out = Werbung
Spielunterbrechungen (Verletzung, Analyse des Videobeweises) = Werbung
Ballbesitzwechsel = Werbung
Touchdown = Werbung
Halbzeit und Quartalspausen = Werbung

Ich bin mir nicht sicher, ob die Werbung oder der Football einen größeren Anteil an der gesamten Sendezeit hat. Das ist der Status währen eines regulären Spiels. Beim Superbowl ist alles noch extremer, schlimmer. Fernsehsender strahlen an Tagen vor dem Super Bowl Sendungen aus, in denen die besten / lustigsten / spannendsten Werbespots der letzten Jahre gekürt werden. An den Tagen danach sind die Werbespots im Radio und Fernsehen das Gesprächsthema. Bei vielen weiblichen Facebook Mitgliedern konnte ich am Abend Posts mit folgendem Kontext lesen: „Ich find Football zwar kacke aber gucke den Super Bowl wegen der tollen Werbung dennoch gerne“. Insgesamt haben die Frauen mehr Werbung gesehen, als die Männer Football 😀 Selbst auf deutschen „Nachrichten“seiten konnte man am nächsten Tag Artikel über die Werbung lesen. Der ganze Spaß kostet einem Unternehmen ca. 3,5 Millionen Dollar, für 30 Sekunden, Coca Cola und Doritos z.B. hatten gleich mehrere Spots geschaltet.

Wer den Super Bowl gewinnt wird fast zur Nebensache. Herzlichen Glückwunsch aber trotzdem noch an die New York Giants 😉

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Januar

Seit meinem letzten Blog ist ja doch einiges an Zeit vergangen. Tschuldigung erst mal dafür. Ich hoffe, dass es in Zukunft nicht mehr zu so langen Unterbrechungen kommt. Das Bloggen ist insgesamt aufwendiger, als ich mir das vorgestellt hatte. Für so einen Monatsblog sitz ich schon mal ein paar Stunden am Laptop. Das Problem ist nicht das Schreiben – es gibt so viel worüber ich schreiben könnte – sondern vielmehr die richtigen Inhalte herauszufiltern und dann in angemessener Form hochzuladen. Ich fühle mich manchmal unwohl bei dem Gedanken, dass ich hier schon so viel über mich geschrieben habe und das rein theoretisch JEDER auf diese Texte zugreifen kann. Auf der anderen Seite habe ich feststellen müssen, dass ich selbst ganz gerne in meinem Blog lese, es sind sehr schöne Erinnerungen. Ich überlege mir den Blog mit einer Zugangsbeschränkung ausstatten, was aber eigentlich auch nicht so ganz das Wahre ist. Schließlich soll der Blog ja auch zukünftigen Teilnehmern und Interessenten am Programm einen Einblick ins PPP geben.

Howsoever, here is January:

Im Januar fand der große Wechsel im Programm statt, das College war vorbei und ab dem 03. Januar hieß es wieder „Schaffe schaffe Häusle baue!“. Es war ganz schön vom doch recht lässigen Studentenleben wieder zurück in die Arbeitswelt zu kehren. Ich arbeite im Einkauf eines Automobilzulieferers und bin bisher sehr zufrieden. Meine Kollegen sind alle sehr freundlich und ich habe eigene anspruchsvolle Aufgaben bekommen. Am Anfang war es völlig ungewohnt für mich, mit den Office Programmen auf Englisch zu arbeiten. Da mussten in Excel erst mal Formeln ins Englische übersetzt werden und die Tastatur hatte auch eine ungewohnte Belegung, v.a. die vertauschten Buchstaben z und y nervten. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnen können. Ein sehr angenehmer Punkt ist, dass ich aufgrund eines Abkommens zwischen Deutschland und den USA keine Steuern zahlen muss 😀

In Amerika ist es vielerorts üblich Gehalt alle zwei Wochen zu erhalten. Wenn ich den Leuten dann erzähle, dass es in Deutschland nur monatlich Gehalt gibt, blick ich teilweise in völlig erstaunte Gesichter, die mich Fragen wie wir das denn anstellen 😀 Es scheint, als würden hier einige wirklich nur von der Hand in den Mund leben.

Die Basketballliga in Bladen County startete ebenfalls im Januar. Die Liga wird von Kirchengemeinden organisiert, dementsprechend auch die Namen der Teams, ich spiele für Bethlehem 😀 Das Team ist aber nicht voller bibeltreuer Christen sondern mit ganz normalen jungen Leuten gefüllt. Die Kirche und Glaube spielen hier einfach eine wesentlich größere, andere Rolle als in Deutschland.

Ende Januar war ich z.B. auf einer Monstertruckshow, und bevor es losging hat der Moderator auch erst mal gemeinsam mit dem ganzen Stadion ein Gebet gesprochen. Die Show war richtig stark, die Monstertrucks sind halt schon derbe Biester! Mit was für einer Wucht die die Wagen zerschmettert haben war wirklich beeindruckend. Blöd war nur, dass Andres und mir niemand gesagt hatte, wie laut Monsterstrucks sind. Am Anfang wunderten wir uns noch warum alle um uns herum Ohrstöpsel dabei hatten, nach ein paar Minuten wurde uns dann aber bewusst warum.

Mitte Januar hatte ich noch einen kleinen Trip an den Atlantik gemacht. Ein Freund von Andres und mir hatte uns zu einer Party im Strandhaus  seiner Familie auf Ocean Island eingeladen. Freitagnacht haben wir dort also gefeiert und da das Strandhaus wirklich riesig war hatte sogar jeder sein eigenes Schlafzimmer 😀 Am nächsten Morgen entschieden Andres und ich den Küstenstreifen entlangzufahren und am späten Abend heim nach Bladen County zu fahren. Soweit so gut, leider kamen wir nur bis Wilmington. Wir hatten uns den Yachthafen angeschaut und gingen wieder in mein Auto, als dieses nicht mehr anspringen wollte. Ziemlich bitter, stehst du mit deinem Taurus ´03 am Yachthafen zwischen edlen Limousinen, SUVs und Pick-Ups und kommst nicht vom Fleck. Erste Vermutung war die Batterie. Zum Glück fanden wir schnell einen Mitarbeiter des Bootslagerhaus der uns aushelfen konnte. Dumm nur, dass es nichts brachte die Batterie wieder aufzuladen. Der Wagen sprang immer noch nicht an. Also blieb uns nichts anderes übrig, als den Abschleppdienst zu rufen. Dieser fand dann schnell heraus, dass der Anlasser kaputt war und der Ford ohne neues Teil nie wieder anspringen würde -.- Er fuhr uns dann zu Sears (Galeria Kaufhof mit Autowerkstatt), wo wir ziemlich viel Glück hatten, dass die das richtige Teil verfügbar hatten und den Wagen innerhalb wenigen Stunden reparieren konnten. Insgesamt ein teurer Spaß, wenigstens weiß ich nun, wofür meine nicht zu zahlenden Steuern draufgehen.

Vielen Dank nochmal an Hava, für das Weihnachtspaket, dass im Januar ankam, nun hab ich doch noch meine Marzipankartoffeln bekommen 😀

Viele Grüße ans Cooper geplagte Deutschland, wir hatten die Woche tagsüber übrigens so um die 20 Grad 😛

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Sylvester

Noch mal ein verspätetes frohes neues Jahr an all meine Blogleser. Hoffe ihr hattet alle einen klasse Start ins neue Jahr und seit nun wieder etwas motivierter im alltäglichen Leben unterwegs. Mein eigenes Sylvester war klasse, wenn auch eine sehr spontane Aktion. Ursprünglich hatte ich keine besonderen Pläne und hätte mit Andres, Mitch und ein paar anderen Amis am Bay Tree Lake gefeiert. Dann rief mich aber Andre am 28. aus Atlanta an „Hey Dome könntest du dir vorstellen Sylvester in Miami zu feiern?“ Miami, Bay Tree, Miami, Bay Tree… Miami war dann doch eine Nummer besser 😀 Am 30. Hab ich mich dann auf die Fahrt gemacht und kam gegen Abend in Atlanta an. Da wurde mir schon langsam klar, dass es bis morgen 24 Uhr ganz schön hart werden würde, bis nach Miami runterzufahren.

Andre hatte bereits ähnliche Gedanken und als dann Felix irgendwann nachts aus Cinncinati ankam setzten wir uns noch mal zusammen und änderten Pläne. Miami hätte bedeutet noch in der gleichen Nacht gegen 3 Uhr loszufahren, gegen 13 Uhr ziemlich fertig in Miami anzukommen, dort nur wenige Stunden Schlaf zu haben, bevor es dann auf die Neujahrs Party ging und am 01. Völlig müde und zerstört wieder hoch nach Atlanta zu fahren, nur damit Felix und ich einen Tag später noch mal jeder über 7h alleine heimfahren dürften. Das war uns dann doch zu krass und so entschieden wir nicht nach Miami zu fahren. Es wäre zwar schon cool gewesen dort am Strand das neue Jahr zu begrüßen aber was bringt es einem, wenn man die ganze Zeit eigentlich total fertig ist.

Stattdessen hatte ein Freund von Andre uns Athens in Georgia empfohlen. Dort ist die University of Georgia, das hieß 30.000 feierwütige Studenten mit denen man das neue Jahr begrüßen konnte. Keine üble Alternative, außerdem konnte ich dort mit meinen 20 Jahren auch überall problemlos reinkommen.

Zu fünft ging es am Samstagmittag los. Je näher wir Athens kamen, desto mehr sah man Autos voller junger Leute, die Stimmung stieg. Das Hotel war für eine Nacht völlig in Ordnung und wenn man den Preis durch fünf teilt auch ziemlich günstig. Der Spaß konnte also beginnen, auf dem Hotelzimmer machten wir schon gut Stimmung, von da aus ging es in eine kleine Bar und später dann zu unserem Hauptziel, dem Bad Manor, wo wir das neue Jahr begrüßten und bis Ladenschluss feierten 😀

Checkout am nächsten Morgen um 11 Uhr war allerdings nicht das höchste der Gefühle. Auf der Rückfahrt dann ein völlig untypisches Bild für den ersten Januar. Ich konnte nirgends Böllerreste, Raketenstangen oder schwarze Brandflecken auf dem Asphalt erkennen. Feuerwerkskörper scheinen hier nicht so sehr genutzt zu werden. Ich konnte mich auch nicht daran erinnern in Walmart & Co. Angebote zu Feuerwerkskörpern gesehen zu haben.

Sonntagnachmittag sind wir noch ein bisschen nach Atlanta Downtown und haben unter anderem das CNN Headquater besucht. Am 02. Januar ging es dann nur noch direkt heim für mich, vor meinem ersten Arbeitstag wollten noch ein paar Dinge erledigt werden.

Sylvester ist übrigens gar kein englisches Wort, sondern stammt vom katholischen Papst Sylvester I, welcher am 31. Dezember 335 verstarb. Die korrekte Bezeichnung für das Fest lautet hier “New Years Eve”.

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Dezember

Anfang Dezember ging es mit der Gastfamilie auf ein NHL Spiel, Eishockey auf höchstem Niveau. Es spielten die Carolina Hurricans gegen die Pittsburgh Penguins. Kathleen kommt aus Pittsburgh weshalb sie den Pens ziemlich angetan war. Mir war es relativ egal wer das Spiel machte, nur gut sollte es sein. Und das war es definitiv. Beide Teams sind Abstiegskandidaten und dementsprechend heiß umkämpft war die Partie, es kam sogar zu einer Schlägerei zwischen zwei Spielern 😀 Am Ende gewann Pittsburgh knapp mit 3:2 gegen die Hurricans.

Meine Volunteer Work habe ich ebenfalls abgeschlossen. Am ersten Dezemberwochenende findet jährlich eine Weihnachtsveranstaltung in der Harmony Hall statt. Dies ist ein historisches Gebäude aus dem amerikanischen Bürgerkrieg und öffnet einmal im Dezember seine Tore für Besucher. Eigentlich war meine Aufgabe, gemeinsam mit ein paar anderen Studenten, Besucher herumzuführen, da es aber gerade mal vier Gruppen in die entlegene Gegend verschlagen hat, habe ich den Großteil des Tages damit verbracht mir von verschiedenen Ausstellern ihre historischen Schätze (Waffen, Kanonen, Kleider, Bücher, Werkzeuge usw.) zeigen zu lassen.

Mitte Dezember konnte ich mein Collegesemester erfolgreich abschließen. Ich habe in allen Fächern ein A erzielen können, A ist so etwas wie eine eins in Deutschland. So ein großes Kunststück, wie sich das nun vielleicht anhören mag, war es aber nicht. Das Collegeniveau war nicht mit dem einer Hochschule vergleichbar, viel mehr mit einer Berufsschule. Eine weitere Erklärung für das gute Abschneiden ist, dass ich verglichen mit meiner Ausbildung wesentlich mehr Zeit hatte zu lernen, da ich nebenher nicht arbeiten musste.

Dezember, d.h. natürlich auch Weihnachtszeit. Amerikanisches Weihnachten ist noch stärker auf Konsum ausgerichtet, als in Deutschland. Von Thanksgiving bis Heiligabend sind (fast) alle Werbespots im Radio und Fernsehen über besondere „Christmas / Holiday Deals“. Die Geschäfte sind bunt geschmückt und in fast jeder Mall gibt es einen Weihnachtsmann auf dessen Schoss man sich setzen kann. Wenn man keine 10 Dollar dafür hätte zahlen müssen, gäbe es nun ein Foto im Blog mit dem Titel: Ich auf dem Schoss des Weihnachtsmanns 😀
Außerdem sind viele Grundstücke nachts bunt beleuchtet, was allerdings auch recht irritierend sein kann. Einmal fuhr in mit Andres nach Clinton und mitten aufm Land in einer Kurve ist auf einmal rotweißes Blinklicht, es sah aus als wäre da ein Unfall. Also schön runterbremst nur um dann mit 20 Meilen an der Weihnachtsdeko eines Hauses vorbeizuschleichen 😀 (Zum Glück war da grad keiner hinter mir)

Ein bisschen was habe ich in der Weihnachtszeit aber schon vermisst, kein Weihnachtsmarkt, kein Glühwein, kein Nikolaus am 06. und vor allem KEINE MARZIPANKARTOFFELN 🙁

An Weihnachten selbst hatte ich dann mit meiner Gastfamilie ein tolles Fest, es gab Prime Rip und wir tauschten viele Geschenke untereinander aus. Der größte Unterschied zu Deutschland ist wohl, dass Bescherung hier am Morgen des 25. Ist und nicht an Heiligabend. Ich versteh gar nicht, wie die kleinen Kinder hier in der Nacht vom 24. auf den 25. Schlaf finden können. Ich fand es als kleines Kind schon total schwer am Tag vor meinem Geburtstag und vor Heiligabend Schlaf zu finden und da gab es die Geschenke nicht gleich nach dem Aufstehen sondern im Tagesverlauf.

Das Wetter war den ganzen Dezember so gar nicht weihnachtlich. Teilweise hatten wir strahlend blauen Himmel und 20 Grad, sodass ich am Nikolaus im T-Shirt auf der Terrasse saß, perfekt. Wer braucht schon Regen, Matsch und permanenten grauen Himmel?

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November

Über die beiden Hauptereignisse im November, meinem Geburtstag und Thanksgiving habe ich schon an anderer Stelle gebloggt. Es gab aber noch ein paar andere interessante Sachen über die ich hier berichten möchte.

Anfang November habe ich mit ein paar anderen Studenten des Colleges die USS North Carolina besucht. Dies ist ein Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg. Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie wenige Kommilitonen erschienen. Unser Geschichtslehrer hatte jedem Studenten 10 Extra Credit Points versprochen, sollte er kommen. Von ca. 25 Studenten aus meinem Kurs kamen mit mir genau drei 😀

Die Führung durch das Schlachtschiff war aber super. Unser Geschichtslehrer war früher selbst in der Navy und hatte auf dem Schiff seinen Dienst geleistet, sodass er uns viele Storys aus erster Hand erzählen konnte. Verglichen mit einem Flugzeugträger ist die North Carolina zwar nur eine Nussschale, trotzdem war ihre Größe immer noch sehr beeindruckend für mich. Sobald wir aber unter Deck gingen änderte sich meine Meinung. Die Decke war teilweise tiefer als zwei Meter, sodass ich teilweise nur noch mit eingezogenem Kopf gehen konnte. Trotzdem habe ich zweimal nicht aufgepasst und verließ das Schiff mit schönen Beulen -.-

Im November habe ich den Präsidenten des Colleges kennengelernt. Er wollte einen kleinen Presseartikel für die lokalen Zeitungen über den „German Exchange Student at BCC“ erstellen. Außerdem bat er mich, bei der anstehenden Mitarbeiterversammlung eine kleine Präsentation über mich und mein Austauschprogramm zu geben.  Normalerweise bereiten mir Präsentationen kaum Probleme und auch in Englisch hatte ich schon die ein oder andere Präsentation in der Schule. Trotzdem wurde ich dann doch ganz schön nervös, als ich am Tag der Mitarbeiterversammlung die große Aula betrat und vor mir auf einmal ca. 150 Amerikaner saßen. Englisch vor Klassenkameraden und Lehrern zu sprechen ist eine Sache, vor Muttersprachlern bekommt das Ganze aber einen ganz anderen Thrill.  Tief eingeatmet, gehofft das man keinen Oettinger bringt und losgelegt.  Insgesamt war meine Präsentation wohl recht überzeugend, als ich später über den Parkplatz lief stoppte mich eine Collegemitarbeiterin und erzählte mir, wie sehr sie meine Präsentation genossen hatte. Auch all meine Lehrer lobten mich am nächsten Tag 😀

In meiner Freizeit habe ich diesen Monat sehr viel mit Andres gemacht. Er wollte mich Basketballtechnisch Fit kriegen für die Basketballliga im Januar. Gegen ihn zu spielen ist ziemlich herausfordernd. Zwischen uns liegen ca. 30 Zentimeter, mein einziger Vorteil. Er ist wesentlich schneller, erfahrener und dribbelstärker als ich. Am Anfang hatte ich keine Chance aber mit der Zeit lernte ich meine Größe immer besser gegen ihn auszunutzen, sodass unsere Duelle sogar mittlerweile ziemlich ausgeglichen sind.

Im November hat auch die Jagdsaison angefangen, was in Bladen County der Event schlechthin ist. Ich würde mal schätzen, dass ca. 90 % der Männer hier jagen. Die Jagdabteilung im örtlichen Walmart ist fast so groß wie die Lebensmittelabteilung. Man kann so ziemlich alles kaufen: Hirschfutter, Jagdkleidung, transportable Hochsitze und natürlich Waffen. Evan, der Mann von meiner Gastschwester, ist ebenfalls begeisterter Jäger. Nachdem er seinen dritten Hirsch geschossen hatte, ging es ein Wochenende los einen zweiten Kühlschrank kaufen, um das ganze Fleisch lagern zu können 😀 Das Hirschfleisch schmeckt auch richtig edel. Die Jagd ist hier richtiges Business. Im Barbour-Shop habe ich in einer Zeitschrift geblättert, die auf das Thema spezialisiert war. Titelgeschichte war „If not now, never, Ten Tips how to shoot a ten-pointer“ (ten pointer = besonders großer Hirsch). Wenn ich auf der Terrasse sitze höre ich v.a. am Wochenende Schüsse aus dem umliegenden Wäldern, manchmal könnt man glatt denken wir wären im Krieg 😀

Mein eigenes Verhältnis zur Jagd ist schwierig. Ich finde es einfach ein bisschen unnötig einen Hirsch zu töten, wo wir sowieso schon genug Fleisch haben. Außerdem wissen weder Kathleen noch ich, wie genau das ganze Fleisch zu verarbeiten ist. Die Jagd an sich ist auch eher langweilig. Man sitzt die ganze Zeit in seinem Hochsitz und hält Ausschau nach einem Hirsch. Wenn bis Sonnenuntergang nichts kommt hat man Pech gehabt und quasi den ganzen Tag verplempert. Der einzige Höhepunkt; schießen auf Bäume und das anschließende Staunen über die Kraft der Kugeln 😀 (Vielleicht hat aber auch genau diese Aktion sämtliche Hirsche für den restlichen Tag verscheucht).

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Thanksgiving

Der letzte Donnerstag im November ist Thanksgiving in den USA. Es ist eines der bedeutendsten Feste in der amerikanischen Kultur. Die Familie trifft sich und man isst gemeinsam Truthahn und andere amerikanische Spezialitäten.

Seinen Ursprung hat Thanksgiving aus dem frühen 17. Jahrhundert. Eine Britische Siedlergruppe gründete ein Dorf in der neuen Welt. Die Siedler waren alle unerfahren und wussten nicht, wie und was man in der neuen Umgebung pflanzt und erntet. Als der erste Winter kam starb ein Großteil der Siedler. Im Frühling des nächsten Jahres kam ein Indianer vorbei, dieser brachte den Siedlern bei, wie man in seiner Welt überlebte. Nachdem die Ernte im zweiten Jahr hervorragend ausfiel feierten die Siedler gemeinsam mit den Indianern ein Fest, um Ihnen für die Hilfe zu danken, dieser Gedanke des Dankens ist bis heute wichtiger Teil des Thanksgiving Festes.

Ich habe Thanksgiving mit Kathleen (Gastmutter), Laura (Gastschwester) und Matt (Gastbruder) gefeiert. Matt war aus Pittsburgh angereist, ich hatte ihn vorher noch nicht kennengelernt. Er hat eine irre Lebensgeschichte hinter sich. Mit 16 war er in einen schweren Autounfall verwickelt und danach vom Hals abwärts gelähmt. Trotzdem hat er es geschafft sich wieder so weit zu erholen, dass er heute wieder fähig ist zu gehen. Außerdem ist er ein super Schachspieler, wir hatten viel Spaß, die Tage die er hier war.
Unser Truthahn war spitze, v.a. die Füllung hatte mir richtig gut gefallen. Ich war völlig vollgestopft, als dann noch die Nachspeise auf den Tisch kam; New York Cheesecake. Selten so was geiles gegessen 😀 Das Rezept nehme ich mir definitiv mit nach Deutschland. Der Cheesecake sah aus wie deutscher Käsekuchen war aber wesentlich intensiver im Geschmack und „schwerer“.

Der Tag nach Thanksgiving wird in den USA Black Friday genannt. An diesem Tag sind die Preise für so ziemlich alle Konsumgüter extrem runtergesetzt. Extrem = Teilweise 50% und mehr. Amerikaner verreist es an dem Tag völlig. Manche campen schon Stunden bevor Walmart & Co. überhaupt aufmachen, vor deren Eingangstüren. Die Geschäfte öffnen dann um 02:00 Uhr Freitagnachts und der Kampf beginnt! Kaufhäuser sind den ganzen Tag brechend voll, in den Nachrichten kann man von Schlägereien und Ausschreitungen zwischen Kunden hören 😀

Kathleen hatte mich gewarnt, nicht an dem Tag einkaufen zu gehen. Aber so ein Spektakel wollt ich mir natürlich nicht entgehen lassen 😀 Gemeinsam mit Andres (Ami) hab ich mich am Freitagmorgen gegen 07:00 Uhr auf den Weg nach Smithfield gemacht. Dort ist das Carolina Premium Outlet, dass hieß Outletpreise und Black Friday Deals 😀 Kleines Beispiel: Drei Levis Jeans, für den Preis, den ich in Deutschland für eine zahlen würde. Mein Kofferraum war am Ende voll mit Tüten. Überraschenderweise war im Outlet gar nicht mal so viel los wie ich befürchtet hatte, es war vergleichbar mit der Königsstraße an einem Samstagmittag. Auf dem Rückweg sind wir dann noch nach Fayetteville in die Mall. Das war dann schon eine andere Hausnummer. Völlig überfüllt, ewige Schlangen, da Andres und ich schon alles hatten entschieden wir uns, sich das nicht zu geben und heimzufahren. Insgesamt war es ein sehr erfolgreicher Black Friday 😀

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Geburtstag

Am 12. November bin ich 20 geworden. Vielen vielen Dank noch mal für all die Glückwünsche aus der Heimat, hat mich riesig gefreut! Meine Gastmutter hatte gemeint wir gehen abends mit Laura und Evan zum Mexikaner essen. Nichts Spezielles ahnend bin ich also mit Kathleen zum Mexikaner. Reingegangen und auf einmal sitzen da ca. 15 Leute aus dem Ort, Überraschung definitiv gelungen 😀 Es ist richtig schön, wie schnell man sich in einer neuen Umgebung einleben kann, dass hätte ich nie gedacht. Grade drei Monate hier und schon kommen einfach 15 Leute zu deiner Geburtstagüberraschungsparty, toll. Später am Abend bin ich noch mit Andres, Iliana, Taylor und Samantha nach Lumberton feiern gegangen.

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