Februar

Über den Februar gibt es, mal abgesehen vom Super Bowl, nicht viel zu berichten. Durch die Arbeit hatte sich ein ziemlicher Alltag eingeschlichen. Tagsüber arbeiten, gegen 18 Uhr nach Hause kommen, kochen oder Sport machen und irgendwann ins Bett fallen… Ziemlich öde. V.a. wenn man unter der Woche auch immer alleine ist, da meine Gastmutter auch erst gegen 23 Uhr heimkommt. Freunde besuchen gestaltet sich unter der Woche auf dem Land auch sehr schwierig, es sei den man ist bereit noch mal eine Stunde im Auto zu verbringen.

Der Super Bowl war hier DAS Event. Auf der Arbeit wurde schon Tage vorher darüber geredet. Jede Bar bot ein eigenes Programm zum Super Bowl an und unzählige Amerikaner veranstalten kleine Partys mit ihren Freunden, um gemeinsam zu grillen und den Super Bowl zu schauen. Ich selbst bin mit Andres nach Lumberton gefahren und wir haben uns das Spiel dort in einer Sportsbar angeschaut.

Generell finde ich Football aber nicht so spannend. Die Actionreichen Szenen halten immer nur ein paar Sekunden an. Danach dauert es erst mal wieder 30 Sekunden, bis sich die Spielerhaufen aufgelöst haben, gegenseitige Beschimpfungen ausgetauscht wurden und all die übergewichtigen Fett- und Muskelberge in ihre richtigen Positionen gestampft sind. Nur um kurz danach wieder mit dem Gegner zusammenzustoßen.
Das schlimmste aber ist die Werbung. Fernsehsender lassen kaum eine Gelegenheit ungenutzt, um unterhaltsame Filmchen zu schalten:
Time Out = Werbung
Spielunterbrechungen (Verletzung, Analyse des Videobeweises) = Werbung
Ballbesitzwechsel = Werbung
Touchdown = Werbung
Halbzeit und Quartalspausen = Werbung

Ich bin mir nicht sicher, ob die Werbung oder der Football einen größeren Anteil an der gesamten Sendezeit hat. Das ist der Status währen eines regulären Spiels. Beim Superbowl ist alles noch extremer, schlimmer. Fernsehsender strahlen an Tagen vor dem Super Bowl Sendungen aus, in denen die besten / lustigsten / spannendsten Werbespots der letzten Jahre gekürt werden. An den Tagen danach sind die Werbespots im Radio und Fernsehen das Gesprächsthema. Bei vielen weiblichen Facebook Mitgliedern konnte ich am Abend Posts mit folgendem Kontext lesen: „Ich find Football zwar kacke aber gucke den Super Bowl wegen der tollen Werbung dennoch gerne“. Insgesamt haben die Frauen mehr Werbung gesehen, als die Männer Football 😀 Selbst auf deutschen „Nachrichten“seiten konnte man am nächsten Tag Artikel über die Werbung lesen. Der ganze Spaß kostet einem Unternehmen ca. 3,5 Millionen Dollar, für 30 Sekunden, Coca Cola und Doritos z.B. hatten gleich mehrere Spots geschaltet.

Wer den Super Bowl gewinnt wird fast zur Nebensache. Herzlichen Glückwunsch aber trotzdem noch an die New York Giants 😉

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