Oktober

Im Oktober habe ich weitere Stunden als Volunteer gearbeitet. Die Kirchengemeinde meiner Gastmutter organisiert jedes Jahr das For the Lord Golf Tournament. Ein Golfturnier, bei dem die Einnahmen an ein Kinderheim gespendet werden. Laura und ich waren Hole-in-one Watcher. Bei einem Loch konnte man einen Buick Regal gewinnen, wenn man ein Hole-in-one schaffte. Um zu verhindern das jemand einfach behauptet, dass er ein Hole in One geschafft hat, gab es Laura und mich als Zeugen, um das im in einem solchen Fall bestätigen zu können. Während des ganzen Tages hat aber niemand auch nur ansatzweise ein Hole in One geschafft. Hier spielt so ziemlich jeder Golf, es hat einen ganz anderen Ruf als in Deutschland. Rudy, ein guter Freund von Kathleen, hat mir auch schon die Basics beigebracht. Golfen sieht zwar einfach aus, spielt man es mal selbst ist es aber richtig schwer. Bei meinen ersten Golfversuchen musste ich nur über mich selbst lachen. Den Schläger ständig ins Grass statt gegen den Ball gehauen, wenn ich mal den Ball getroffen habe ging der nicht geradeaus sondern nach links oder rechts 😀 Mittlerweile bin ich in der Lage mit einem Schlägertyp vernünftige Abschläge zu schaffen. Drückt man mir einen anderen Schläger in die Hand sind meine Abschläge wieder ziemlich bescheiden. Rudy ist Mitte Oktober leider nach Oregon gezogen, Kathleen und ich haben nun also keinen Golflehrer mehr, vor Beginn des Winters macht es aber auch nur wenig Sinn sich was Neues zu organisieren.

Im College läuft weiterhin alles super. Verglichen mit Deutschland sollte man hier seine Hausaufgaben aber auch wirklich machen. Oft gibt es einen kleinen ungesagten Test oder die Hausaufgaben werden benotet. Das coole ist aber, dass wenn man die Hausaufgaben gemacht hat, darf man diese beim Test benutzen und kriegt somit eigentlich immer ein A raus 😀 Insgesamt ist das Niveau eines Community Colleges aber doch etwas zu einfach. Die Berufsschule war da schon fordernder gewesen. Es mag mir aber auch nur so vorkommen. Momentan hab ich nämlich nur das College und nicht wie bei der Ausbildung noch die Arbeit nebenher.

Ende Oktober stand dann auch noch Halloween an 😀 Halloween in den USA ist wesentlich größer als in Deutschland, vor jedem Haus sind Dekorationen aufgestellt, es gibt unzählige „Haunted Houses“ (Geisterhäuser) und in Walmart & Co. kann man unzählige Halloween Süßigkeitspakete und Verkleidungen kaufen. Halloween war am Montag, am Dienstag hatte ich College um 8 Uhr, daher bin ich daheim geblieben und hab auf kleine Kinder gewartet die an die Tür klopfen und „Trick or Treat“ schreien 😀 Am Samstagabend bin ich mit Tasha, einer Amerikanerin vom College, nach Greenville gefahren. Sie meinte, dass es dort richtig starke Halloweenpartys gibt. Leider war sie nicht die einzige die diese Meinung hatte. Um überhaupt in die Downtown zu kommen mussten wir erst mal eine halbe Stunde anstehen. Vor den Bars und Clubs dann noch mal dasselbe Spiel, ewig anstehen nur um dann in einem total überfüllten Club zu sein, wo jeder so viel Platz hatte wie Hennen in Legebatterien.

Im Oktober habe ich auch das erste mal in meinem Leben ein Baumwollfeld gesehen. Auf meiner Reise nach Asheville fuhr ich an ein paar Feldern vorbei. Bin dann einfach mal rechts rangefahren und habe mir ein bisschen Baumwolle gepflückt. Die fühlt sich total klasse an, schön weich und immer mal wieder solche Körner, die die weiße Baumwolle abgeben.

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Asheville

Das Oktoberwochenende um den 22. habe ich Asheville und den umliegenden Bergen verbracht. In Bladen hatten mir sehr viele Empfohlen dort während des Herbstes hinzufahren, um all die Farben der Bäume zu sehen. Sie versprachen nicht zu viel, der Herbst dort oben ist wunderschön.

Freitagmittag bin ich in Asheville angekommen und hab mich mit David einem PPPler aus Vidalia, Georgia getroffen. Für den restlichen Freitag hatten wir nichts Spezifisches geplant und sind dann spontan auf den Blue Ridge Parkway gefahren. Dieser führt von Virginia nach North Carolina über die Berge der Great Smoky Mountains. Zuerst haben wir das Besucherzentrum nahe Asheville besucht, um uns zu informieren, welches Ziel wir ansteuern sollten. Wir entschieden uns für den Mt. Mitchell, ca. 30 Meilen nördlicher Parkwayrichtung. Die freundliche Dame am Infoschalter wies uns noch darauf hin, dass auf dem Parkway keine Tankstellen seien. Sie hat uns vermutlich mit der Info eine Nacht auf dem Parkway erspart 😀

Der Blue Ridge Parkway ist wundervoll, eine enge Straße und Drumherum nichts als Wald und Berge, sowie viele Aussichtsplattformen, von denen wir großartige Bilder machen konnten. Dummerweise tauchte nur der Mt. Mitchell nicht auf und die Tankanzeige in Davids Auto war mittlerweile auch im roten Bereich. Bald darauf entschieden wir umzudrehen und eine Tankstation zu suchen. Ich gab das neue Ziel im Navi ein, Glück gehabt nur 11 Meilen entfernt, dass sollte der Audi noch schaffen. Nachdem das Navi aber die Route exakt kalkuliert hat waren es auf einmal 50 Meilen. Da hatten wir schon Zweifel, ob das der Audi noch schafft. Also nächstes Ziel eingegeben, diesmal 30 Meilen, knapp aber sollten wir gerade noch schaffen. 10 Meilen vor dem Ziel will das Navi dann aber, dass wir rechts abbiegen, war völlig ausgeschlossen, in +- 2 Meilen war überhaupt keine Abzweigung. Nun wurden wir nervös, es dämmerte und kaum jemand war mehr auf dem Parkway unterwegs, der uns im Notfall hätte helfen können. Zu unser weiteren Beunruhigung brachte der Audi kurz danach auch noch ein Warnsignal, dass er jetzt auf absoluter Reserve fährt 😀 Wir malten uns schon mal aus wie man hier eine Nacht verbringen könnte 😀 Laut Navi war die nächste Tankstation nun noch 15 Meilen entfernt, unsere letzte Hoffnung. Allerdings sah die Umgebung des Zielorts sehr verwirrend aus, es war einfach nichts in der Umgebung. Wir hatten aber keine andere Wahl. Eine Meile vor dem Ziel, der Audi fuhr zum Glück immer noch, war links und rechts nichts als Wald und vereinzelt ein Haus. Zwei Fragen entstanden in meinem Kopf „Wie muss es sein so abgeschieden zu leben?“ und „Hier solle es eine Tankstelle geben?“ Und Tatsächlich tauchte sie vor uns auf, die Preise waren allerdings auch recht stolz, wahrscheinlich macht der Tankwart sein Geld mit Touris wie uns 😀

Den Abend haben wir in Downtown Ashevllie verbracht, allerdings nicht zu lange, da wir am Samstag früh los wollten. Um 06:30 Uhr hier es raus aus den Federn und ab nach Bryson City. Ursprünglich war der Plan zuerst eine Zugfahrt durch die Berge zu machen und dann nach Cherokee zu fahren. Dumm nur, dass andere Herbergsgäste auch so früh aufgestanden sind und das Gemeinschaftsbad erst mal ne halbe Stunde besetzt war. Angekommen in Bryson City konnten wir nur noch den Zug abfahren sehen :(. Glücklicherweise fand eine 2. Fahrt um 14:00 Uhr statt. Also Planänderung, zuerst Cherokee anschauen und dann die Zugfahrt.

Die Cherokees waren der Indianerstamm in den Great Smoky Mountains. Die amerikanischen Siedler entschieden aber gegen Ende des 18. Jahrhunderts weiter westwärts zu siedeln und die Cherokees verloren so ihre Heimat. Sie wurden umgesiedelt nach Oklahoma, viele Indianer starben durch die Umsiedlung, Krankheiten, Krieg mit den Amerikanern und an den ungewohnten Bedingungen in Oklahoma. Heute erinnern ein Museum und viele Merchandisingshops an die Vergangenheit der Cherokees in den Great Smoky Mountains.

Diesmal waren wir pünktlich in Bryson City, um an der Zugfahrt teilzunehmen. Es war eine wunderschöne Fahrt durch die Wälder und entlang eines Stausees mit großartigem Ausblick. Speziell die vielen Farben des Herbstes haben dem ganzen einen ganz besonderen Touch verliehen. Neben mir saß eine ca. 80 jährige Frau mit ihren beiden Enkeltöchtern. Irgendwann spricht sie mich an und fragt, ob ich und David eigentlich auch Englisch können. So ist dann ein ganz nettes Gespräch entstanden. Diese Lockerheit mit der hier Unterhaltungen mit völlig Fremden entstehen finde ich total klasse. Würdest du dich in Deutschland im Zug mit jemanden auf einer anderen Sprache unterhalten, würde dich garantiert niemand ansprechen und Fragen, ob man auch Deutsch spricht 😉

Den Samstagabend haben wir wieder in Downtown Asheville verbracht. Wir haben in einer guten Brauerei gegessen. Im hinteren Bereich sah ich die ganze Zeit Menschen durch eine Tür in einen anderen Raum gehen, über der Tür war ein großes Schild mit der Aufschrift „BACKSTAGE“. Das weckte meine Aufmerksamkeit, leider wollte der Türsteher aber 5$ Eintritt für irgendeine Country-Band die dort spielte. David und ich haben dann lieber unsere Bedienung zu gequatscht von wegen „Wir sind Touristen aus Deutschland, wissen nicht was das für Musik ist“ Bla bla bla… Sie hat dann dafür gesorgt, dass wir ohne Eintritt reindurften 😀 Was in dem Backstage Raum abging war total krass. Eine Band mit vier ca. 18 jährigen Musikanten die Country (Bluegrass) Songs spielten, wie in etwa so was: Klick
Das Publikum bestand aus Menschen aller Altersgruppen, es waren viele da, die sogar jünger als ich waren und alle gingen richtig Steil zu der Musik 😀 Später sind wir dann noch ins Barcade, wo wir völlig zufällig Maria eine andere PPPlerin getroffen haben. Sehr sehr lustig, v.a. als wir dann am nächsten Morgen noch festgestellt haben das unsere Herbergen nur zwei Häuser voneinander entfernt waren 😀

Sonntag hieß es dann noch Asheville bei Tageslicht anschauen, bevor es auf den Heimweg ging.

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Atlanta

Mitte Oktober habe ich einen Roadtrip unternommen, um Andre einen anderen PPPler nahe Atlanta zu besuchen. Die ersten sechs Stunden der Fahrt waren relativ langweilig. Man fährt die meiste Zeit auf der zweispurigen I-20, links und rechts nichts als Wald. Bis dann das Ballungsgebiet rund um Atlanta kommt. Es sind wesentlich mehr Fahrzeuge auf der Interstate und aus zwei werden drei, vier, fünf und in Downtown schließlich sechs bis acht Spuren! Trotz der vielen Spuren stand ich schön im Stau der Rush Hour -.- Habe es aber doch noch zur vereinbarten Zeit zu Andre geschafft und wir sind dann auch gleich wieder los, um den Abend mit ein paar internationalen Studenten seiner Universität zu verbringen.

Am nächsten Tag ging es nach Downtown Atlanta. Hungrig und nichts ahnend haben wir uns dort in einen Hooters gesetzt. Holla! Die Aussicht war echt klasse dort, nur fällt es wirklich schwer sich aufs Essen zu konzentrieren, da man permanent von den ganzen Schönheiten abgelenkt ist 😀

Nachdem wir auch dieses Stücken amerikanischer Kultur kennengelernt hatten sind wir ins Westin, einem Hotel-Wolkenkratzer mit großartiger Besucherplattform. Atlanta von oben ist sehr „anders“, halt nicht unbedingt das, was man erwartet. Man sieht die Downtown, den riesigen Flughafen und sonst nur Wald, Wald und nochmals Wald. Es ist kaum vorstellbar, das unter einem ein Ballungsgebiet mit vier bis fünf Millionen Einwohnern sein soll. Die Häuser, Straßen, einfach alles wird von einer grünen Walddecke verdeckt.

Vom fünf Sterne Westin ging es dann so ziemlich auf die andere Seite der Gesellschaftspyramide. Die Occupy Bewegung war seit ein paar Tagen auch in Atlanta angekommen. Occupy Atlanta war allerdings noch ziemlich in den Startlöchern. Ein kleiner Stadtpark, ca. 20 Zelte und 100 Aktivisten, die gerade zu einem Protestmarsch aufbrachen, als wir eintrafen. Es waren definitiv nicht die 99 % der Gesellschaft die dort demonstrierten sondern eher die untersten 3 %, sowie ein paar Wutbürger und Studenten. Wir sind ein bisschen mitgelaufen, haben mit anderen Demonstranten geredet und Fotos gemacht 😀 Der Demozug ist quer durch die Straßen Downtowns gelaufen und hat so einen Großteil des Verkehrs lahmgelegt. Ich bezweifle, dass man so Akzeptanz oder Sympathie bei dem Großteil der 99 % weckt…

Gegen späten Nachmittag wollten wir uns noch das Martin Luther King Grab anschauen. Wir waren gerade am Auto und wollten das Ziel im Navi eingeben, als ich von einem schwarzen Herumtreiber angesprochen wurde. Er wollte uns unbedingt zum Grab führen. Nach kurzer Zeit haben wir ihn dann auch unseren Fremdenführer spielen lassen. Das Grab war laut Navi sowieso nicht weit entfernt, wir waren zu viert, es war kein wirkliches Risiko diesen Mann als unseren Fremdenführer zu haben. Er schien es wirklich nur gut zu meinen. Nachdem er uns dann aber immer weiter raus aus Downtown geführt hatte und wir schließlich in einem Viertel waren, wo nur noch schwarze auf der Straße waren, zweifelt man doch etwas, ob es so gut war diesem Mann zu folgen 😀 Wir waren in der Gegend in der Martin Luther King aufwuchs. Unser Fremdenführer zeigte uns die Gebäude der Auburn Ave, eine Straße die, wie er sehr stolz betonte, während Martin Luther Kings Kindheit komplett von schwarzen finanziert und gestaltet wurde. Ich hatte am Anfang so meine Zweifel, ob unser Fremdenführer nicht einfach völlig neben der Birne war aber das was er erzählte stimmte größtenteils mit dem überein, was auf Schildern an den historischen Gebäuden geschrieben stand.
Circa zwei Meilen von Downtown entfernt, kamen wir an der Martin Luther King Gedenkstätte an. Leider konnten wir nur den Park sehen, dass Grab war geschlossen, wir waren etwas zu spät…

Samstagmorgen standen Andre und ich um 09:00 Uhr auf. Horror, wenn man die beiden Nächte davor erst um 04:00 ins Bett ist 😀 Andre hatte seiner Gastmutter versprochen, dass wir am internationalen Fußballturnier seiner Uni teilnehmen. Topfit betraten also Gabriel und Fröhlich das Spielfeld um Deutschland im Duell gegen Spanien zu vertreten. Deutschland verlor 0:3. Der nächste Gegner war Italien, die Gelegenheit Revanche für die WM 2006 zu nehmen… Sie blieb ungenutzt, Deutschland ging mit 0:4 unter. Dummerweise hatte sich Andre dann auch noch eine Zerrung am Knie zugezogen. Den größten Rest des Samstags haben wir am Allatoona Lake verbracht und dringend benötigten Schlaf nachgeholt 😀

Sonntag ging es wieder nach Downtown Atlanta. Wir haben uns den Olympia Park angeschaut, sehr cool, man steht im Park und überall herum sind die Wolkenkratzer Atlantas. Später sind wir ins Georgia Aquarium. Es ist gigantisch, in einem Becken schwimmen drei 10 Meter lange Walhaie. Die Seeotter waren ein weiterer Höhepunkt im Aquarium, die sind total verspielt, so was will ich später mal als Haustier haben 😀 Sehr cool waren auch die beiden Albino Alligatoren, leider haben sie sich nur nicht bewegt aber allein der Fakt einen weißen Alligatoren vor sich zu haben ist sehr faszinierend.

Es war ein klasse Wochenende in Atlanta. Vielen Dank noch mal Andre und Rosana, dass ich bei euch unterkommen durfte!

 

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September

Ich plane zu jedem Monat einen Blog über mein alltägliches Leben in den USA zu schreiben, beginnend mit September meinem ersten vollen Monat in White Oak.
White Oak ist, wie das ganze Bladen County, sehr sehr ländlich. Ich hab ja immer über Heiko und seinen Wohnort Unterriexingen gelacht, tja Heiko ich glaube in dieser Hinsicht darfst du nun über mich lachen 😀 Den VVS (Verkehrs Verbund Stuttgart) habe ich mittlerweile richtig schätzen gelernt, ich werde die Öffentlichen wahrscheinlich richtig genießen wenn ich zurückkomme. Die starke Ländlichkeit ist aber zum Glück das einzige was ich nicht so positiv finde und vielleicht werde ich sie ja doch im Laufe des Jahres so zu schätzen wissen, wie die Menschen die hier leben.

Die Amerikaner hier sind alle super freundlich und nett und oft auch etwas überrascht, wie es einen Austauschstudenten in ihre Gegend verschlägt. Meine Lehrer am College sind alle total happy, dass ich ihre Kurse gewählt habe. In Communication muss ich fast jede Stunde für irgendein Beispiel herhalten. Der Geschichtslehrer ist auch sehr cool, er schafft es fast jede Stunde irgendwas aus Deutschlands Geschichte mit einzubringen und bittet mich dann das zu bestätigen, leider muss ich manchmal passen (z.B. was denn die älteste Burg in Deutschland ist?). Mein College Koordinator ist auch super, ca. jede zweite Woche schau ich in seinem Büro vorbei und wir unterhalten uns dann einfach zwei oder drei Stunden über Amerika, Deutschland, die Jugend oder was auch immer gerade interessant erscheint.
Mir ist es nun schon zweimal passiert, dass ich übern Campus gelaufen bin und irgendjemand fragt mich „Hey are you that guy from Germany?“ scheint sich rumzusprechen 😀

In meiner Freizeit habe ich diesen Monat viel mit Andres gemacht. Er kommt aus Equador und lebt seit vier Jahren in den USA. Freitagabend geht es oft an die East Bladen High, American Football gucken.  Wobei, eigentlich ist das nur Nebensache, es ist eher ein Treffpunkt für die jungen Leute des Countys um Freunde zu treffen und den restlichen Abend zu planen.

Ich gehe nun jeden Sonntag in die Kirche, es ist hier ganz anders als in Deutschland. Es herrscht eine lockere, freundliche Atmosphäre und (fast) jeder geht Sonntagmorgen hier hin. Am Anfang war es natürlich schon ungewohnt 08:30 Uhr Sonntagmorgen aufstehen und sich für die Kirche fertigmachen aber man gewöhnt sich dran. Außerdem gibt es nach der Kirche oft noch Lunch. Das ist richtig geil, amerikanisches BBQ mit Hush Puppies und Baked Beans. Das Beste ist aber immer der Nachtisch mit einer Auswahl verschiedenster Chocolate Cakes, einfach perfekt 😀

Mit dem Englisch läuft es auch immer besser. Mitte September hatte ich meinen ersten Traum auf Englisch 😀 Ich habe das Gefühl in den letzten zwei Monaten mehr gelernt zu haben, als in den letzten vier Jahren in der Schule. Hören und lesen bereiten mir kaum noch Schwierigkeiten. Selber sprechen ist teilweise aber immer noch schwierig, wenn mir da ein Wort fehlt geht immer wieder das große Umschreiben los. Mein erstes englisches Buch hab ich nun auch schon geschafft. John Grisham, The painted house, lief wesentlich besser als ich erwartet hatte 😀

Ende September hatte ich dann probiert einen schwäbischen Kartoffelsalat zu machen… naja ich hab es probiert 😀

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Savannah

Am 3. Septemberwochenende stand mein erster Roadtrip an. Ich fuhr nach Savannah und traf mich dort mit Andre, David, Henning und Vanessa (PPPler) sowie Ladeil und Tim (Amis). Meine Vorfreude war groß, Menschen, denen ich in Bladen von meinen Reiseplänen erzählte, bekamen ein strahlendes Gesicht und berichteten mir von der Schönheit der Stadt.

In Savannah haben wir zuerst die River Street besucht, eine der Hauptattraktionen der Stadt. Auf der einen Straßenseite der Savannah River, auf der anderen historische Gebäude mit Bars, Restaurants und einer Süßigkeitenfabrik 😀 Wir setzten uns in eines der vielen Restaurants und gönnten uns etwas Seafood. Es war spitze mal wieder ein paar PPPler zu sehen und sich über Gastfamilie, College und das Leben in den USA an sich auszutauschen. Gegen 17:00 Uhr konnten wir dann unsere Herberge für die nächsten zwei Nächte beziehen. Wir Jungs hatten zu sechst ein Zimmer, etwas kuschlig aber für den Preis vollkommen in Ordnung und sehr zentral, sodass wir auf Autos verzichten konnten. Es ist sowieso wesentlich schöner zu Fuß durch Savannah zu laufen und die Alleen, historischen Gebäude und Parks zu besichtigen. Den Freitagabend haben wir dann wieder auf der River Street verbracht, wo wir in einer Bar auf eine sehr abgefahrene und aufgeschlossene Ü-30gerin gestoßen sind 😀

Am nächsten Tag haben wir eine Bustour gemacht und uns die Highlights der Stadt zeigen lassen. Am Nachmittag sind wir in Richtung Tybee Island gefahren, Savannahs Strand. Leider hatte das Wetter schon das ganze Wochenende über nicht so wirklich mitgespielt, es war wolkig und ca. 5 Grad kälter, als das, was ich aus White Oak gewohnt war. Trotzdem hatten wir am Strand super viel Spaß, dass Wasser war wärmer als die Außentemperatur und eine Band im Strandhaus sorgte für gute Livemusik.

Am nächsten Morgen haben wir im Denny´s gefrühstückt und sind noch etwas über den City Market geschlendert, bevor sich dann jeder so langsam auf den Heimweg gemacht hatte.

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Herrliches Wochenende

Das zweite September Wochenende war mit eines der besten in meiner bisherigen Zeit in den USA und das sogar ohne das ich feiern war 😀 Samstagmorgen habe ich die ersten Stunden meines Social Security Serivce absolviert. Ich werde über das Jahr hinweg bei verschiedenen Projekten der Kirchengemeinde helfen. Am Samstag galt es mit meiner Gastschwester den Thrift Store zu schmeißen. Dies ist so etwas wie ein Scond-Hand Laden. Leute aus der Gemeinde bringen hier ihre alten Klamotten vorbei und wir verkaufen sie weiter. Die Kunden des Ladens erhalten von uns eine Tüte für drei Dollar und diese Tüte dürfen sie dann, so voll wie nur irgend möglich, mit Kleidungsstücken füllen. Die Verkaufserlöse werden an Hilfsprojekte gespendet.

Neben verkaufen war für Laura und mich vor allem aufräumen angesagt. Die einzige Struktur des Ladens sind die Räume: Herren-, Damen-, Jungs-, Mädchen- und Verkaufsraum. Dann hörte es aber auch schon auf. Die Klamotten sind weder nach Typ noch nach Größe geordnet, immerhin war der größte Teil zusammengelegt :D. In unseren fünf Stunden haben Laura und ich zumindest den Raum für die Jungs einigermaßen herrichten können.

Wieder daheim habe ich mit meinem Bruder und Vater geskypt. Es war sehr schön von ihnen zu hören und zu wissen, dass in Deutschland alles seinen gewohnten Gang geht.

Samstagabend ging es dann zum Truck & Tracktor Pull. Eine Veranstaltung genau nach meinem Geschmack, laut, aufregend, actionreich. Das Ganze funktioniert in etwa so: Aufgemotzte, 3000 PS starke Traktoren werden vor einen Wagen mit einem Gewicht von ca. drei Tonnen gespannt. Dann gilt es Gas zu geben für die Traktoren und den Gewichtwagen möglichst weit zu ziehen. Der Gewinner am Samstagabend hatte etwas über 300 Yard geschafft. Neben den Traktoren gibt es auch noch andere Fahrzeugklassen mit bis zu 7000 PS, die müssen dann natürlich auch andere Gewichte ziehen 😀

Sonntag war 9/11. Schon Tage vorher war dies das bestimmende Thema in den amerikanischen Medien. Ich habe ein paar Amerikaner gefragt, wie sie den 11.09.2001 erlebt haben und es muss wirklich schlimm gewesen sein. Fast jeder hat einen Verwandten / Bekannten der in oder nahe New York bzw. Washington lebt und natürlich hat jeder versucht diese Person zu erreichen, doch das Handynetz war völlig überlastet und brach zusammen. Die schrecklichen Bilder im Fernsehen und die Ungewissheit über den Verbleib der eigenen Verwandten, schlimm.

In der Kirche wurde an die Opfer von 9/11 gedacht und ein paar Mitglieder des örtlichen Fire Dept. waren anwesend. Nach der Gedenkveranstaltung gab es ein klasse BBQ mit Hush Puppies (Frittierte Maismehlbällchen) äußerst lecker 😀

Sonntagmittag bin ich dann zur Bratt Family gefahren. Sie hatten mich zum Jetski fahren eingeladen. Liz, Craig und ihre drei Kinder kommen ursprünglich aus England und leben seit zehn Jahren in den USA. Sie wohnen in einer „Gated Community“, d.h. man kommt nur mit Zugangsberechtigung in den Ort. Ihre Community befindet sich am Bay Tree Lake, es ist so schön dort, jedes Grundstück verfügt über einen eigenen Kanalzugang zum Lake. Nach meiner Ankunft hat Craig gleich den Jetski geholt und meinte „Let´s go“. Zuerst bin ich nur hinten mitgefahren was schon ziemlich stark war. Mit  über 50 mph  übern See zu heizen ist einfach unglaublich! Nach ein paar Minuten meinte Craig dann „and now you drive“. Das hab ich mir natürlich nicht zweimal sagen lassen 😀 Auf den Fahrersitz gerutscht und letzte Instruktionen von Craig erhalten. Das einzig schwierige am Jetski fahren ist, dass die Dinger keine Bremse haben, man muss also rechtzeitig vom Gas gehen, gibt man allerdings kein Gas mehr, funktioniert auch die Lenkung nicht mehr. Nach kurzer Eingewöhnungszeit bin ich dann aber auch mit 50 mph über den See gedüst. Es war relativ ungefährlich, da ich das einzige Gefährt auf dem ganzen See war. Es haben nur die ca. 80 Einwohner der Community Zugang zum Lake und von denen hat sich niemand blicken lassen, wahrscheinlich waren viele vor dem Fernseher und haben 9/11 noch mal Revue passieren lassen.

Nachdem mein Adrenalinspiegel wieder etwas gesunken war vom Jetskiing holte Craig Tube, Kneeboard und Wakeboard. Andres (Freund der Fam.), Will (Sohn von Craig) und ich sollten uns nun etwas auf diesen Geräten beweisen und uns von Craig und seinem Jetski ziehen lassen. Es war ein herrlicher Nachmittag, wir hatten irre viel Spaß!

Am Abend habe ich noch mit Craig Formel 1 geschaut. Endlich wieder jemand, der sich für den Sport interessiert. Als Brite war er natürlich für McLaren mit Hamilton, während ich Red Bull mit Vettel unterstütze. Vettel siegte so dominant in Monza, dass es schon etwas langweilig war. Sollte bei der EM 2012 Deutschland auf England treffen, weiß ich schon genau mit wem ich diesen Klassiker anschauen werde 😀

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Auto

Seit letztem Montag bin ich stolzer Besitzer eines Ford Taurus, Bj. 2003. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit meinem Wagen. Riesiger Innenraum, Cruise Control (Tempomat), zieht gut und nicht zu schlecht was Miles per Gallon angeht. Er ist aber etwas teurer, als das, was ich maximal für ein Auto ausgeben wollte, doch mit den günstigeren Modellen wäre ich wahrscheinlich nicht durch das Jahr gekommen. Ein Mercedes 300E, Bj. ´87 der gar nicht erst anspringen wollte (2350$), ein Hyundai Elantra, Bj. ´03 mit deutlichen Unfallspuren an beiden Seiten (3000$) oder ein Toyota Camry, Bj. ´92 der innen zugemüllt war wie sonst was, außen total verbeult und dazu noch 200.000 Meilen (1700$), um nur die schlimmsten Bsp. zu nennen.

Umso glücklicher war ich dann, als ich nach drei tägiger Suche auf den Ford stieß. Endlich ein Auto, das nicht schon beim ersten optischen Check durchfiel und auch die Probefahrt war überzeugend. Nur kaufen durfte ich ihn da noch nicht. Erst noch Versicherung abschließen. Blöd nur, dass die fast alle bei 800 $ lagen, bis auf eine für 600 $, diese wollten allerdings, dass ich eine North Carolina Driver´s Licence besitze. Also auf zum Führerschein machen, ging aber auch nicht, da meine original Social Security Card noch nicht da war. Das war ziemlich frustrierend. Zum Glück konnte ich das Auto eine Woche lang auf mich reservieren lassen.

Als dann endlich die Social Security Card kam habe ich erst mal den Führerschein gemacht. Der theoretische Test bestand aus 25 Fragen und 20 mussten richtig sein. Nach 20 Fragen hatte ich 15 richtig und fünf falsch. Bei den letzten fünf Fragen bin ich dann ziemlich ins Schwitzen gekommen. Durch unverschämtes Glück habe ich es aber doch geschafft. Bei zwei der letzten fünf Fragen musste ich raten 😀 Zwei Stunden später stand die praktische Prüfung an. Nach fünf Minuten fahren hieß es allerdings wieder zurückfahren zum Driver´s Licence Office. Nicht weil ich durchgefallen war, sondern weil praktische Prüfungen hier nur fünf Minuten gehen 😀
Dann war es soweit, endlich konnte ich meinen Ford kaufen!

Einen Tag später hätte ich ihn aber schon fast wieder an zwei Hirsche verloren. Ich war relativ lang am College und als ich zurückfuhr war es bereits dunkel. Kurz vor White Oak liegt ein Waldstück. Kathleen hatte mich in den ersten Tagen glücklicherweise oft genug gemahnt hier nur 45 statt 55 mph bei Nacht zu fahren, aufgrund der kreuzenden Hirsche. Das ich diesen Rat befolgt habe, hat mich vielleicht vor einem Zusammenstoß bewahrt. In einer Rechtskurve tauchte plötzlich auf der rechten Straßenseite von mir ein Hirsch auf, schnell reagiert und das Lenkrad leicht nach links bewegt, doch auf der linken Fahrspur stand noch ein Hirsch. Nun war es schon zu spät für weitere Korrekturen, also hoffen und durch. Beide, einer oder keiner, ich hatte Glück es war nur einer und den habe ich nur gestreift. Am Auto sind keine bleibenden Schäden. Dafür aber bei mir. Bei Nacht fahr ich durch das Waldstück nur noch mit 35 mph 😀

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Seit zwei Wochen…

… lebe ich nun in White Oak. Mein Körper hat sich an die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen gewöhnt, ich habe erste neue Kontakte geknüpft und mein Englisch wird besser. Die erste College Woche habe ich nun auch schon hinter mir. Größte Überraschung war, dass ich auf dem College Punkte für bloße Anwesenheit bekomme 😀 Z.B. in Communication kann man insgesamt 1000 Punkte erreichen, wenn ich nun immer anwesend bin, kriege ich schon mal 100 Punkte. Es scheint, als hätte das College Probleme seine Studenten in den Unterricht zu bekommen. Dabei macht dieser wirklich Spaß. V.a. mein Geschichtslehrer begeistert mich. Eigentlich ist Geschichte ja ziemlich trocken, doch er weiß wie man Leute mitreißt und etwas anschaulich und spannend erklärt.

Die Preise für die Unterrichtsbücher waren ziemlich überraschend. Ich zahl etwas über 300 $ für vier Bücher und komm damit, verglichen mit anderen PPPlern, noch relativ günstig weg.

Auch abseits des Colleges habe ich Fortschritte erzielen können. Meine Social Security Card ist erfolgreich beantragt worden und kommt die nächsten Tage per Post. Hatte wirklich Angst, dass das Probleme verursachen könnte, aufgrund des „Ö“ in meinem Nachnamen. Die zuständige Bearbeiterin hatte nach ca. 15 Minuten aber bereits alles erledigt 😀 Perfekt!

Ein Bankkonto habe ich ebenfalls schon eröffnen können, Handy ist auch da, fehlt nur noch das Auto, doch hierzu gibt es bald einen weiteren Blog 😉

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Bladen Community College

Die letzten Tage habe ich meistens am College verbracht, da Kathleen hier arbeitet und auch für mich noch diverse organisatorische Dinge zu klären waren.

Aufs BCC gehen ca. 1000 Studenten, sowohl junge High school Absolventen, als auch ältere Leute, die sich neben der Arbeit fortbilden wollen. Am Montag musste ich erst mal einen Test schreiben, da ich manche Kurse nur bei gutem Abschneiden belegen darf. In Mathe hab ich dann gleich mal irgendeinen College Rekord geknackt 😀 Hat mir aber nicht viel gebracht, da ich in Reading zwei Mal unterpunktet hatte… Erst beim dritten Versuch in Reading hatte ich überall genug Punkte, um aus allen verfügbaren Kursen wählen zu können. Mein Stundenplan ist nun der HAMMER!

Montag: FREI

Dienstag: Communication, General Psychology, American History, Critical Thinking

Mittwoch: FREI

Donnerstag: Communication, General Psychology, American History, Critical Thinking

Freitag: FREI

Ich hab also vier Tage Wochenende 😀 Damit das nicht zu langweilig wird, werde ich wahrscheinlich noch von Montag bis Donnerstag immer abends ein paar Stunden am College arbeiten. Dadurch habe ich weiterhin Freizeit von Freitag bis Montagmittag und noch einen netten Nebenverdienst 🙂

Einziger Wehrmutstropfen ist, dass das College keine Sportkurse anbietet. Hier werde ich mich die nächsten Tage aber nach alternativen umschauen.

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Erste Eindrücke Platzierung

In den USA wird Kathleen meine Gastmutter sein. Bis jetzt haben wir uns wirklich gut verstanden. Sie ist total freundlich und nett und sie unterstützt mich in allen organisatorischen Dingen weltklasse. Ich bin froh bei ihr gelandet zu sein. Kathleen lebt in White Oak einem sehr kleinen Ort in North Carolina. Es ist definitiv etwas ab vom Schuss, doch bis jetzt stört mich das nicht. Sobald ich ein Auto habe, sollte es auch kein Problem mehr sein, irgendwo hinzukommen 🙂
Kathleen hat einen Hund, Saxon. Der hat einen tollen Lebensstil. Morgens rennt er kurz übers Feld und dann chillt er den ganzen Tag hart 😀

Von White Oak sind es ca. 60 Meilen bis zum Ozean, 20 Meilen bis zu einem Badesee und 30 Meilen bis nach Fayetteville (200.000 Einwohner), total „in the middle of nowhere“ bin ich also nicht 🙂

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