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Thank you for serving

Posted by on 19. November 2011

„Thank you for serving“ (Danke das du unserem Land dienst) – hört man eigentlich ständig hier in den USA. z.B. vor vielen Veranstaltungen fragt der Künstler „Wer ist aktuell Soldat?“ und gibt dann einen Applaus für die Soldaten . Oder auch hier im College wenn sich alle vorstellen, und einer dann erzählt, dass er in der Army war stehen meistens alle auf gehen zu ihm hin, geben die Hand und bedanken sich. Jetzt mal ehrlich könnt ihr euch das in Deutschland vorstellen?

Letzten Freitag war dann „Veteran’s Day“ – der Tag an dem ganz Amerika kollektiv seinen Truppen und den Veteranen dankt. Im Fernsehen und im Radio laufen den ganzen Tag Grüße von Familien an die Soldaten im Auslandseinsatz, viele Restaurants bieten kostenlose Buffets für Veteranen an, wenn man einem Veteranen begegnet wünscht man ihm alles Gute und „Happy Veteran’s Day“, im College haben alle einen Anstecker bekommen „Thanks to those who serve“, und in allen größeren Geschäften mit eigenem Fotolabor gab es eine riesige Wand mit Fotos von Veteranen (man konnte die Datei vorher vorbei bringen, 2 Ausdrucke hat man dann für sich selber bekommen, einer ist an die Wand gekommen), viele Unternehmen schalten ganzseitige Werbeanzeigen und TV-Spots … Also kurzum, Veteran’s Day ist eine große Sache hier. Achja vielleicht kurz noch zur Erklärung: In Deutschland denken wir bei Veteranen ja ehr an den zweiten Weltkrieg – hier sind Veteranen alle ehemaligen Militärangehörigen gemeint, die im Auslandeinsatz waren. Und das sind wirklich viele, wenn man nur mal an die Kriege in Afghanistan und Irak denkt. Alleine hier in Wausau habe ich schon viele getroffen die 1 oder 2 Jahre im Irak waren.

Passend dazu gab es letzte Woche auch eine Veranstaltung im NTC  „ From Battlemind to Campusgrind“ – Vom Kriegsgebiet zurück zum Campus – es ging darum, welche Probleme Veteranen haben wenn sie plötzlich wieder im normalen zivilen Leben stehen und eine Ausbildung am College beginnen und was das Colleges und jeder Einzelne tun kann um den Veteranen den Start zu erleichtern. Eine Sache kann z.B. sein, dass man im Irak ein Team im Kampfeinsatz und unter Feuer erfolgreich geführt hat und sich dann im College in der Teambuilding-Klasse eine „Wir-Haben-Uns-Alle-Lieb-Weichei-Philosophie“ lernen soll. Das einem das schwer fällt kann ich schon echt gut nachvollziehen. Und auch wenn es im Moment aktuell nicht in den Nachrichten ist, aber auch viel Deutsche Soldaten die aus dem Kampfeinsatz zurück kommen haben es schwer wieder ins zivile Leben zurück zu finden. Ich jedenfalls habe dadurch nochmal eine neue Perspektive bekommen.

Was ist noch so passiert in den letzten Tagen?

Wir hatten den ersten Schnee, der aber wieder geschmolzen ist.

Sonntags hatten wir einen Potluck mit allen internationalen Studenten und deren Gast- bzw. Mentorfamilien. Potluck heißt, dass jeder Gast ein Gericht mitbringt so dass zum Schluss ein großes, in unserem Fall, internationales Buffet zusammen kommt. Ich habe als Deutsches Gericht Kaiserschmarren gekocht, wobei die größte Herausforderung war Zwieback zu finden, was mich 20 Minuten im Supermarkt gekostet hat. Aber es waren echt alle total begeistert von dem Gericht – wenn Leute zu begeistern doch immer nur so einfach wäre …

Achja, letzten Samstag hatten wir den Live-Burn mit unserer Feuerwehrklasse. In einem speziellen Übungshaus konnten wir mit echten Feuer trainieren wie man am besten unter Atemschutz in einem brennenden Gebäude vorgeht. Klar haben wir dass auch in Deutschland gemacht und ich habe schon einige richtige Feuereinsätze gehabt aber eine Wiederholung kann ja nie schaden und man lernt immer was Neues. Dienstags hatten wir dann die schriftliche Prüfung die ich mit 97% bestanden habe – das heißt ich bin jetzt ganz offiziell ein „Certified Fire Fighter I“ in Wisconsin.

   

Auch mache ich seit kurzem ein Praktikum im lokalen Wahlkreisbüro von Congressmen Sean Duffy. Dave der Bürochef ist Mitglied im Rotarier Club und da die Treffen meistens Montagsmittags sind hat er mich die letzten zwei Mal einfach mitgenommen – auf jeden Fall spannend das mal zu sehen. Beim ersten Mal waren wir hier in Wausau und durch Zufall hat an dem Tag eine junge Amerikanerin die über den Rotarier Club eine Austauschjahr in Frankreich gemacht hat von ihren Erlebnissen berichtet. Letzten Montag sind wir dann nach Rheinlaender gefahren ca. 1 Stunde von Wausau entfernt weil Dave dort eine Rede vor dem örtlichen Rotarier Club gehalten hat. Da wir ein bisschen Zeit hatten, hat er mir ein bisschen von der Stadt gezeigt und für einen paar Minuten konnte ich auch den Bürgermeister von Rheinlaender spielen. Aber seid gewarnt: In den Wäldern um Rheinlaender treibt ein unheimliches Fabelwesen der Hodag sein unwesen. Zum Glück bin ich ihm noch so gerade entkommen.

  

Dann war da noch die 11.11 Party im Grand Theater. Hatte zwar nichts mit Karneval zu tun, aber es war trotzdem cool. Inzwischen verbringe ich echt viel Zeit im Grand und arbeite dort mit dem Event Management Team zusammen. Bei der Party waren um die 1000 Besucher, wir hatten mit etwas weniger gerechnet wodurch es zwischen durch echt stressig war aber es war ein gelungener Abend!

Das war der Konfetti und Luftballonregen um 11:11 (Abends)

 

Letzte Woche habe ich auch mit Sarah und Valerie den zwei Deutschen Au Paris, Deutschland in der College Cafeteria vorgestellt und wir hatten viele interessierte Besucher 🙂

Ganz viele Grüße aus dem wieder-schnee-freien Wausau

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